Mahnwache heute Abend in Lindau am Bodensee. Hintergrund ist die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima. Aufgerufen zu der Veranstaltung auf der Lindauer Insel hatte der Bund Naturschutz.
Erwartet werden neben Naturschützern und Atomkraftgegnern auch Globalisierungsgegner. Am morgigen Dienstag jährt sich das Unglück bereits zum dritten Mal. Während eines Erdbebens war es in mehreren Blöcken eines Kernkraftwerks in Fukushima zu Kernschmelzen gekommen. Große Mengen an radioaktivem Material wurden freigesetzt. Luft, Böden, Wasser und Nahrungsmittel wurden kontaminiert. Bis zu 150.000 Einwohner mussten das Gebiet vorübergehend oder dauerhaft verlassen.
Die freigesetzte Strahlung damals überstieg jene von Tschernobyl um mehr als das Doppelte. Das Krisenmanagement der Verantwortlichen war katastrophal. noch immer arbeiten ständig hunderte Menschen daran, die havarierten Reaktoren unter Kontrolle zu bekommen. Sie werden zum Großteil mit ihren Leben bezahlen. Und noch immer entweicht hohe Radioaktivität in die Atmosphäre und versickern hunderte Tonnen kontaminiertes Kühlwasser im Boden oder fließt direkt ins Meer. Die Menschen und alles Lebendige in der mangelhaft evakuierten Region werden Tag für Tag höher verstrahlt, mit allen tragischen Konsequenzen. "Ihnen gehört unser Mitgefühl. Ihnen gilt unser Erinnern und Gedenken.", so die Verantwortlichen rund um die Mahnwache.