Zwei schwerverletzte Männer werden Ende Mai nachts an einer Tankstelle bei Türkheim (Unterallgäu) abgelegt. Der 22-jährige und der 36-jährige aus Nordrhein-Westfalen haben schwerste Brandverletzungen erlitten und werden in Krankenhäuser gebracht. Doch wer hat sie dort abgelegt? Die Ermittler tappen zu diesem Zeitpunkt noch völlig im Dunkeln. Doch Stunden später wird alles noch verwirrender: Ein Brand in einer Esoterik-Praxis in Bad Wörishofen wird bekannt. Schnell kombinieren die Polizeibeamten: Beide Vorfälle müssen irgendwie zusammenhängen.
Nach tage- und wochenlangen Ermittlungen wird schließlich der dritte Mann (38) in Recklinghausen ausfindig gemacht. Er wird befragt und anschließend in Untersuchungshaft genommen. Verbindungen ins Rocker-Milieu werden genannt. Doch zwei wichtige tatverdächtige Personen können weiter nicht vernommen werden - die beiden Brandopfer mussten noch lange Zeit in den Krankenhäusern behandelt werden. Jetzt sind die Beamten aber einen Schritt weiter. Nach über einem Monat geht es den Verletzten so gut, dass sie befragt werden können. Auch die Haftbefehle konnten gegen beide eröffnet werden.
Ein Schwerpunkt der weiteren Ermittlungen ist nach wie vor die Untersuchung der Spuren und der am Brandort sichergestellten Gegenstände. Gutachten dazu werden aber erst in einigen Wochen vorliegen.
"Aus ermittlungstaktischen Gründen können keine Angaben zur Aussagebereitschaft und zu etwaigen Vernehmungsinhalten bekannt gegeben werden", so der Pressesprecher der Allgäuer Polizei Robert Graf.
Aufgrund der Ermittlungen an dem Brandobjekt in Bad Wörishofen, die mit Unterstützung eines Brandsachverständigen des Bayerischen Landeskriminalamt geführt worden sind, steht fest, dass es zu einer Verpuffung im Rahmen einer vorsätzlichen Brandstiftung gekommen ist.