Moderator: Hits der 70er bis Heute
Sendung: Guten Abend Allgäu
 
 
Abfallvermeidung Gelber Sack
(Bildquelle: Stefanie Vögele/Landratsamt Unterallgäu)
 
Unterallgäu
Freitag, 20. November 2015

429 Kilogramm Müll produziert jeder Unterallgäuer pro Jahr

Jeder Unterallgäuer produziert im Jahr durchschnittlich 429 Kilogramm Abfall. Der Großteil davon wird recycelt. Es bleiben aber trotzdem noch 150 Kilo übrig, die in der Müllverbrennungsanlage oder auf einer Deponie landen. Deshalb sagt Edgar Putz, Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft des Landkreises: „Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht.“ Im Rahmen der europäischen Woche der Abfallvermeidung von 21. bis 29. November erläutert Putz, was mit dem Abfall aus den Unterallgäuer Haushalten geschieht und wie man Müll vermeiden kann. 

Herr Putz, jeder Landkreisbürger produziert im Schnitt 429 Kilogramm Abfall. Was zählt eigentlich alles zum Abfall?

Edgar Putz: Zum Abfall zählen nicht nur Restmüll, sondern auch Bioabfälle und Wertstoffe wie Altglas, Altpapier, Verpackungen, Gartenabfälle oder Elektronikschrott. Pro Jahr fallen im Unterallgäu 58.712 Tonnen Abfall an. Das sind 2350 Lastzüge voll - oder eben 429 Kilo pro Einwohner. 

Das klingt viel. Fällt im Unterallgäu besonders viel Müll an?
Putz: Nein, im Gegenteil. Die Unterallgäuer produzieren weniger Müll als der bayern- und bundesweite Durchschnitt. In Bayern lag das Abfallaufkommen im Jahr 2013 bei 473 Kilo pro Einwohner. Bundesweit waren es sogar 617 Kilo. Damit ist das Abfallaufkommen in Deutschland überdurchschnittlich hoch. In der Europäischen Union entstanden 2013 durchschnittlich nur 481 Kilogramm Abfall pro Kopf. 

Was geschieht mit dem Abfall aus den Unterallgäuer Haushalten?

Putz: Rund 65 Prozent der im Kreisgebiet anfallenden Abfälle werden durch Kompostierung oder Recycling im Stoffkreislauf gehalten. Dies entspricht 279 Kilo pro Kopf. Die restlichen 150 Kilo werden vorwiegend thermisch behandelt oder deponiert. Das sind immerhin noch 821 voll beladende Lastzüge.

Was kann man dagegen tun?

Putz: Wer sich bewusst mit dem Thema auseinandersetzt, unnötige Abfälle vermeidet und Wertstoffe ordnungsgemäß entsorgt, schont die Umwelt und geht mit knappen Ressourcen verantwortlich um. Zur Abfallvermeidung kann jeder einen Beitrag leisten. Denn der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Oft ist dies mit ganz einfachen Mitteln möglich. Bereits durch einen bewussten Einkauf, zum Beispiel durch Verzicht auf abgepackte Wurst oder durch die Verwendung eines Korbs oder einer Baumwolltasche statt Plastiktüten, vermeidet man Abfälle. Dies tut auch, wer Gegenstände, die zum Wegwerfen zu schade sind, über Tauschplattformen in Zeitungen oder über die Suche-Biete-Börse an den Unterallgäuer Wertstoffhöfen weitervermittelt. Eine gute Gelegenheit dafür sind auch Schenktage, wie jüngst vom Mindeltaler Tauschring in Mindelheimer Forum veranstaltet.

Wie sieht es mit der Mülltrennung aus?

Putz: Abfalltrennung und Recycling sind wichtig für die Schließung von Stoffkreisläufen. Wertstoffe, die aus Gedankenlosigkeit oder Bequemlichkeit über die Restmülltonne entsorgt werden, sind dem Stoffkreislauf dauerhaft entzogen, stehen also nicht mehr für eine erneute Verwendung zur Verfügung. Die Rohstoffe müssen auf Kosten der Umwelt unter hohem Energieaufwand neu gewonnen werden. Ein gutes Beispiel für die Bedeutung von Recycling ist Aluminium: wird dieses recycelt statt neugewonnen, kann rund 95 Prozent Energie eingespart werden.


Tags:
abfall allgäu landkreis deponie



DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN:
Umweltausschuss beschließt Entwicklungskonzept für Wertstoffhöfe im Unterallgäu bis 2035
Der Umweltausschuss des Unterallgäuer Kreistags hat ein umfassendes Entwicklungskonzept beschlossen, das darauf abzielt, den Service und Komfort an den ...
Schnelle Hilfe im Notfall: Johanniter präsentieren Schnell-Einsatz-Gruppen im Landkreis Oberallgäu/Stadt Kempten"
Die Johanniter im Landkreis Oberallgäu und in der Stadt Kempten präsentieren ihre Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG), die eine wichtige Rolle im ...
Aktionswochen der Familienstützpunkte eröffnet im Ostallgäu und Kaufbeuren
Unter der Schirmherrschaft von Landrätin Maria Rita Zinnecker und Oberbürgermeister Stefan Bosse wurden die ersten gemeinsamen Aktionswochen der ...
Ãœber 50 Teilnehmer bei Workshop zum Thema "Kulturkreis Sinti und Roma"
Mit der zunehmenden Fluchtbewegung aus der Ukraine sind auch viele Menschen aus dem Kulturkreis der Sinti und Roma nach Deutschland und in den Landkreis Lindau gekommen. ...
Vorbeugen statt heilen - gemeinsam in eine gesündere Zukunft!
Zu Gast im Kaffeeklatsch waren gestern Gesundheitsexperte Robert Pfund aus Kempten und Markus Weber, Geschäftsstelleneiter der Gesundheitsregionplus im Landratsamt ...
Sportlerehrung des Landkreises Unterallgäu mit Überraschungsgast und seiner beeindruckenden Geschichte
Die Unterallgäuer Sportlerehrung war dieses Jahr von einer außergewöhnlichen Geschichte geprägt, die die Anwesenden in ihren Bann zog und zum ...
© 2024 AllgäuHIT e.K. • Lindauer Str. 6 • 87439 Kempten (Allgäu) - Tel: 0831-20 69 74-0
Die Nutzung der Nachrichten von AllgäuHIT, auch in Auszügen, ist ausschließlich für den privaten Bereich freigegeben.
Eine Nutzung für den gewerblichen Bereich erfordert eine schriftliche Genehmigung der AllgäuHIT e.K.
MEINE REGIONALNACHRICHTEN
Meine Allgäu-Region wählen ...
 
Kleinwalsertal Kempten Oberallgäu Kaufbeuren Ostallgäu Memmingen Unterallgäu Bodensee
LIKE UNS BEI FACEBOOK
 
DIE LETZTEN 3 GESPIELTEN TITEL
 
Benson Boone
Little Runaway
 
Kris Kross Amsterdam & SERA & Conor Maynard
Stay (Never Leave)
 
Joel Corry & Caity Baser
Dance Around It
AKTUELLE BILDERGALERIEN
 
AllgäuHIT-Bildergalerie
Bauernproteste im Oberallgäu
 
AllgäuHIT-Bildergalerie
Chlorgasunfall am Klinikum Sonthofen
 
AllgäuHIT-Bildergalerie
Auto prallt in Sonthofen in Hauswand
 
 
Radio einschalten Ihr Spot bei uns Glasklarer Empfang Datenschutz/Impressum