Schwangauer Gipsmühle erwacht zu neuem Leben
Sie zählt ohne Zweifel zu den bekanntesten Gebäuden im Dorf der Königsschlösser: die alte Schwangauer Gipsmühle. Nimmt man zum Schloss Neuschwanstein den Weg durch die sagenumwobene Pöllatschlucht, kommt man an dessen Eingang ganz automatisch an dem alten, verfallenen Gemäuer vorbei. Jetzt erwacht die Mühle zu neuem Leben, wenn auch dies nur ein erster Versuch sein soll, das Gelände künftig gastronomisch zu nutzen.
Für die kommenden zwei Monate bildet die alte Mühle den Hintergrund für die original “Erdinger Urweisse Hütte“, deren Aufbau heute morgen begonnen hat. Die Hütte soll ab kommendem Freitag bis Ende September ein zusätzliches Ausflugsziel im Ort darstellen, direkt zwischen Hohenschwangau und dem Tegelberg. Es ist ein Versuch, sagt Gastwirt und Initiator Andreas Helmer:
"Wir bauen jetzt diese Erdinger Urweisse Hütte hier auf und probieren einfach, diese über den Sommer hinweg zu bewirtschaften. Wir wollen sehen wieviele Menschen hier tatsächlich vorbeikommen und wieviele davon einkehren wollen. Wir wollen wissen, ob sich das als Lokalität etablieren kann, das man mal sieht, ob hier wirklich etwas umzusetzen ist. Wenn sich das bewährt, könnte man für die Zukunft weitere Pläne schmieden oder sich überlegen, hier etwas festes her zu bauen."
Die Gipsmühle unterhalb von Schloss Neuschwanstein wurde damals vom Wasser der Pöllat getrieben. Der Wasserzufluss aus der Schlucht ist auch heute noch gut erhalten, später kam dann das Sägewerk hinzu. Insgesamt hat das verlassene Gebäude auch eine sehr alte Geschichte, so Helmer:
"Erstmalig erwähnt ist es um 1720 herum, mit mehreren Mühlen entlang der Pöllat. Der Großvater hat es vor langer Zeit erworben und als Landwirtschaft betrieben, gute 30 Jahre, bis es dann abgebrannt ist. Bei einem Funkenflug hat der Heustock Feuer gefangen und ist abgebrannt, seitdem ist es dann als Ruine da gestanden. Dann gab es mal Hotelbaupläne, das war aber mit dem Denkmalschutz nicht zu vereinbaren. 2008 haben wir den Gedanken dann wieder neu aufgenommen und einen Bebauungsplan für das gesamte Areal erstellt, um es touristisch zu nutzen, in Form einer Ausflugsgaststätte".
Wie weit diese Nutzung künftig gehen kann, hänge eben auch von den kommenden 8 Wochen ab, so der Gastwirt. Immerhin liegt das Gebäude an einem von Touristen stark frequentierten Wanderweg, dennoch muss klar sein, wie groß hier der Bedarf ist. Auf alle Fälle soll die alte Mühle ein wichtiger Bestandteil dessen bleiben, was dort in Zukunft sein wird.
"Die alte Mauer soll auf jeden Fall stehen bleiben auch das alte Wasserrad. Das langfristige Ziel wäre natürlich, dass man auch diese Mahlgänge rekonstruiert, so wie es damals einmal war. Dazu kommt dann auch noch das Sägewerk, das ja noch in Betrieb ist, das ist auch als technisches Museum eingestuft, das heisst, da ist alles noch im originalen Zustand."
Bis diese Pläne umgesetzt sein werden, wird allerdings noch einige Zeit vergehen, so Andreas Helmer. Jetzt komme es erst mal auf die nächsten zwei Monate an. Ab dem kommenden Samstag hat die Erdinger Hütte an der alten Gipsmühle in Schwangau geöffnet. Zum offiziellen Auftakt hat sich auch Bürgermeister Stefan Rinke angekündigt, für die musikalische Umrahmung sorgt dann die Musikkapelle Schwangau, Beginn ist ab 19 Uhr.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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