Seltenes Handwerk beim Pfrontener Trachtenmarkt
Der Pfrontener Trachtenmarkt zeigt nicht nur einen Einblick in die vielfältige Welt der Trachten, er zeigt auch die Verbindungen zwischen Brauchtum, Traditionen und altem, bäuerlichem Handwerk. In dieser Woche stellen wir Ihnen hier bei Radio AllgäuHIT das umfangreiche Programm zum Pfrontener Trachtenmarkt, der am kommenden Wochenende bereits zum neunten mal stattfindet, genauer vor. Dazu schauen wir heute in der Werkstatt von Filigrandrechsler Reinhard Beck in Pfronten-Ried vorbei.
Über 50 Aussteller, Händler und Handwerker sind am Wochenende mit dabei, darunter auch seltene Künstler. Heute morgen haben wir schon erfahren, was genau Federkielsticker Karl Kerschbaum macht, eine weiterere echte Seltenheit ist auch der Filigrandrechsler Reinhard Beck aus Pfronten.
"Filigrandrechseln ist in dem alten Handwerk des Drechselns verwurzelt. Der Drechselberuf ist ein Lehrberuf und die Filigrandrechslerei war eine Spezialisierung in diesem Handwerk, es ist aber seit vielen Jahren schon so gut wie ausgestorben und es sind nur noch wenige Hobbydrechsler, die das noch betreiben, mit viel Zeit und viel Aufwand. Ich glaube, ich bin der einzige in Deutschland, der dieses Handwerk noch beruflich betreibt."
Dazu beschäftigt sich Reinhard Beck nicht nur mit dem klassichen Kunsthandwerk, er kombiniert die Drechselarbeiten noch mit Schnitzereien. Die Ergebnisse dieser Arbeit lassen sich im Alltag leicht entdecken:
"Es werden natürlich für verschiedene Kleidungsstücke Knöpfe gedrechselt oder auch Behältnisse, worin man etwas aufbewahren kann, auch Schalen und Schüsseln oder Brotschüsseln aus Zirbel, ich mache eigentlich auch das meiste aus Zirbelholz."
Beim Pfrontener Trachtenmarkt ist Reinhard Beck von Anfang an mit dabei. Schliesslich haben auch die alten Handwerker im Ort von jeher das Gesicht der Gemeinde geprägt. Brauchtum und Tracht hängt eben eng zusammen:
"Trachtenmarkt ist Brauchtum und das beinhaltet eben auch das Handwerk um dieses Brauchtum zu ermöglichen. Ob das Trachtenschneider oder Schuhmacher sind, alles was eben bäuerliches Handwerk war, das über den Winter betrieben wurde, das soll hier dargestellt werden. Es sind alles einzigartige Handwerker, die ihre Arbeit mit viel Herzblut ausführen."
Dabei ist der Filigrandrechsler nur einer von vielen Künstlern, die in Pfronten und Umgebung zuhause sind. Mittlerweile haben sie sich in einer eigenen Vereinigung von Kunsthandwerkern zusammengeschlossen, dem Verein „Landhand Allgäu“, der sich beim Trachtenmarkt ebenfalls präsentieren wird:
"Da läuft über 2 Wochen die Sonderausstellung "Aussergewöhniche Drechselarbeiten", dort kann man kleine und auch sehr große Teile bewundern. Von jeweils 19 bis 21 Uhr sind Vorführungen angesetzt, wo die alten Handwerker dann ihre Arbeit präsentieren werden, da kann man dann auch zuschaun."
Auch für Reinhard Beck ist der Trachtenmarkt mittlerweile eine feste Tradition geworden. Es ist vor allem die Atmosphäre, die man unter den vielen Besuchern, Händlern und Handwerkern spüren kann. Die Vorfreude ist groß:
"Ich werde natürlich auch da sein und feue mich auch darauf, mal wieder durch den Markt zu schlendern und alte Bekannte zu treffen, da gibt es zum Beispiel einen sehr guten Messermacher. Das ist einfach schön, das zu Erleben, das ist das gelebte alte Handwerk."
Zu der besonderen Atmosphäre kommt dann noch der Ort des Geschehens dazu, der Trachtenmarkt findet direkt unterhalb der Pfarrkirche statt. Welchen Bezug die Kirche zur Tracht und zum Pfrontener Handwerk hat und wie das alles miteinander zusammenhängt, das hören Sie morgen früh, zwischen 8 und 11 Uhr, hier bei Radio AllgäuHIT.
Alle Infos zum Pfrontener Trachtenmarkt bekommen Sie unter pfronten.de.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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