Nachbarschaftshilfe Kaufbeuren e.V. unter Dach des BRK
Die Nachbarschaftshilfe Kaufbeuren e.V. macht ab sofort unter dem Dach des Roten Kreuzes weiter. Denn rechtliche Standards und Anforderungen haben sich bei der Betreuung von hilfsbedürftigen Menschen geändert. Um die Arbeit weiterhin anbieten zu können, müsse die Rechtsform angepasst werden - lautet die Begründung. Der Verein schlüpft deshalb unter das Dach des Wohlfahrtsverbandes Bayerisches Rotes Kreuz und macht weiter: Egal, ob mit einer schwangeren Frau, die im Allgäu Hilfe braucht oder bei einem älteren Herr, der sein Haus winterfest macht.
Vor 47 Jahren gründeten einige tatkräftige Frauen den Verein Nachbarschaftshilfe Kaufbeuren e.V. Mit dabei waren unter anderem Maria Ettl, Hedwig Trautmann und die ehemalige Stadträtin Brigitta Hofrichter, die damals den großen Bedarf an zwischenmenschlicher Hilfe als Ergänzung des bestehenden sozialen Netzes erkannt hatten. Denn im Jahr 1974 gab es weder Einrichtungen wie die Sozialstation noch eine Pflegeversicherung, die in Notlagen einspringen konnten.
Auf freiwilliger Basis, teils ehrenamtlich oder gegen eine Aufwandsentschädigung, haben seitdem zahlreiche Helferinnen und Helfer Menschen jeglichen Alters bei der Bewältigung des Alltags, Besuchsdiensten, bei Behördengängen, Arztbesuchen oder beim Umzug in ein Seniorenheim begleitet und unterstützt. „Die Inanspruchnahme unserer Hilfeleistungen hat von Jahr zu Jahr zugenommen“, erinnert sich Annelies Wittwer. Sie engagierte sich seit 1979 beim Nachbarschaftshilfe e.V., zuletzt als erste Vorsitzende. Bei ihrer letzten Hauptversammlung vor Corona im Jahr 2019 berichtete sie von rund 39.000 geleisteten Stunden. Das heißt pro Tag engagierten sich die Vereinsmitglieder fast 110 Stunden für hilfebedürftige Mitmenschen in Kaufbeuren und Umgebung.
Ein Bedarf, der heute mehr denn je da ist. „Doch vieles in unserem Hilfesystem hat sich zwischenzeitlich verändert“, erklärt Renate Dantinger, Sachgebietsleitung Pflege und Soziales beim BRK Ostallgäu. Wo man früher einfach die Ärmel hochkrempelte und half, seien heute rechtliche Standards und Anforderungen einzuhalten. Um die wichtige Unterstützung dennoch weiterhin anbieten zu können, müsse daher die Rechtsform geändert werden. Der Verein Nachbarschaftshilfe Kaufbeuren e.V. schlüpft deshalb zukünftig unter das Dach des Wohlfahrtsverbandes Bayerisches Rotes Kreuz.
Diesen Schritt haben die Mitglieder bei der jüngsten Hauptversammlung Ende Oktober beschlossen. „Wir bedauern, dass wir den Verein auflösen müssen. Aber wir vom Vorstand sind erleichtert, dass die Entscheidung von allen mitgetragen und einstimmig gefallen ist“, sagt Annelies Wittwer. Sie dankte den
140 aktiven und 32 fördernden Mitgliedern, dass sie durch ihren persönlichen Einsatz über die vielen Jahre hinweg den guten Ruf des Vereins geprägt haben. Oberbürgermeister Stefan Bosse, der selbst dem Verein angehört, schloss sich dem Dank im Namen der Stadt an und zeigte sich froh darüber, „dass die wertvolle Unterstützungsarbeit unter dem neuen Dach weiter geht.“
Mit dem Wechsel zum Kreisverband Ostallgäu betreten die Freiwilligen kein völliges Neuland. Denn über 30 Jahre war der Verein bereits ein Arbeitskreis des Roten Kreuzes. „Auch wenn sich jetzt der Rahmen ändert, sind wir in Zukunft genauso für die Hilfesuchenden in den Landkreisgemeinden und Kaufbeuren da“, betont Wittwer ausdrücklich. Egal ob es die junge schwangere Frau ist, die im Alltag Unterstützung braucht oder der ältere Herr, dem ein Helfer rechtzeitig zum Herbst die schwere Ölkanne aus dem Keller hochtragen wird.
Wer also Unterstützung benötigt, sich selbst in der Nachbarschaftshilfe engagieren möchte oder sich für eine Schulung interessiert, kann zukünftig mit der Fachstelle für pflegende Angehörige des BRK, Annett Filser und Corinna Praetorius, Tel. 08342 966943, oder per Mail fachstelle@kvostallgaeu.brk.de Kontakt aufnehmen.
Bild: Nach 47 Jahren setzt der Verein Nachbarschaftshilfe Kaufbeuren e.V. zukünftig seine wichtige Arbeit unter dem Dach des Bayerischen Roten Kreuzes fort. Die 1. Vorsitzende Annelies Wittwer (2. von links) übergibt symbolisch die „Silberdistel“ an Renate Dantinger (2. von rechts), Sachgebietsleitung Pflege und Soziales im BRK Kreisverband Ostallgäu. Die vereinsprägende Silberdistel verlieh die Allgäuer Zeitung im Jahr 1994 der Mitbegründerin der Nachbarschaftshilfe, Hedwig Trautmann, für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement. Im Hintergrund von rechts: Annett Filser (Fachstelle für pflegende Angehörige BRK), Karin Klöck und Christine Schreier (beide Nachbarschaftshilfe).
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