Richard Wagner kommt endlich nach Hause
Mit der Präsentation von klassischer Musik auf höchster Ebene, will sich die Stadt Füssen ein weiteres, zusätzliches Standbein verschaffen. Dafür plant die Lechstadt künftig jährlich stattfindende Opernfestspiele, der “Ring des Nibelungen“, der (wie bereits berichtet) im September komplett aufgeführt wird, soll dafür der Start sein. Für den hohen kulturellen Anspruch soll die Zusammenarbeit mit der Nationaloper Sofia sorgen.
Wie wichtig dieser Schritt ist, hat sich bereits an der hochkarätig besetzten Pressekonferenz gezeigt, bei der das Projekt am Mittag im Füssener Festspielhaus vorgestellt wurde. Neben dem bulgarischen Botschafter waren auch Kulturminister Rashidov und Regisseur Plamen Kartaloff von der Opera Sofia gekommen. Es soll eine langfristige Zusammenarbeit werden, sagt Füssen`s Bürgermeister Paul Iacob:
"Es ist ein gewaltiger Akt denn wir wollen eine Opernfestwoche hier einrichten in dieser Stadt, wir haben die Möglichkeit, die Kultur auf eine hohe Stufe zu bringen, für unsere Stadt, um auch da wirtschaftlich Erfolg zu haben. Und wenn ich mir vorstelle, dass die Staatsoper von Bulgarien mit einem Ensemble von 220 Leuten hier eine Woche lang gastiert, dann ist das eine großartige Sache. Das wird auch keine Eintagsfliege, mit der Unterstützung des Kulturministeriums in Bulgarien und dem Tourismusministerium, sogar der Staatspräsident steht hinter dieser Sache als Schirmherr, ich bin davon überzeugt, dass wir hier eine Einrichtung schaffen, die uns die kommenden Jahre begleiten wird."
“Der Ring des Nibelungen“ ist dafür also ein imposanter Auftakt, so Iacob, immerhin besteht das große Werk von Wagner insgesamt aus vier Teilen. „Das Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“ und die „Götterdämmerung“ werden dabei an vier Tagen aufgeführt. Die Kulisse dafür passt, schliesslich hat die Region auch einen großen Bezug zum Komponisten:
"Wagner kommt heim, vor allem eben dahin, wo der König, der ihm das Komponieren möglich gemacht hat, gelebt hat. König Ludwig hat hier im Allgäu sein meistbewundertes Schloss gebaut und er hat Wagner unterstützt, wie es nur möglich war, jetzt kommen beide an einem Ort wieder zusammen."
…im Gepäck aber diesmal mit insgesamt rund 230 Mitwirkenden, darunter 40 Techniker, 70 Musiker und 38 Solisten, die die Geschichte von Wotan, Siegfried und Brunhilde auf die Bühne bringen. Die perfekten technischen Vorraussetzungen für solche aufwendigen Aufführungen bietet dazu das Füssener Festspielhaus. Dort gehen die Planungen auch schon über die Zeit der Nibelungen-Saga hinaus, erklärt Interimsmanager Stefan Weigert:
"Es ist angedacht, dass wir das jetzt über mehrere Jahre machen, wir starten das jetzt mit dem Ring des Nibelungen als Wagnerfestspiele und wollen später dann eine Kombination aus verschiedenen Opern machen, es ist angedacht im nächsten Jahr Wagner und Verdi zu spielen. Wir sehen das als Ansporn, wir wollen hier auch etwas etablieren, was der Kultur in der Region sehr förderlich ist, denn auch das ist unser Auftrag."
So sieht es auch Füssen's Bürgermeister Iacob, dazu kommt, dass die Lechstadt mit ihrer Vergangenheit als Lauten- und Geigenbauerzentrum auch eine gewisse historische Verpflichtung hat, der sie nachkommen muss.
"Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, das man auf dem, was unsere Vor-Vor-Väter uns gegeben haben, in die Zukunft aufbaut, das kulturelle Erbe zu nehmen und in die Zukunft zu tragen. Wir haben zum Glück auch wieder Geigenbauer in der Stadt, wir müssen also auch auf diesem musikalischen Gebiet, auf dieser Ebene weitermachen. Wenn wir eine solche Chance ergreifen, ist es etwas Gutes."
Bleibt abzuwarten, wie dieser Auftakt zur "Weiterführung dieser klassischen Tradition" von den Füssenern selbst aufgenommen wird, immerhin wurden aber für den “Ring des Nibelungen“ im September bereits mehr als 1400 Karten verkauft.
Hintergrund zur Inszenierung des “Ring des Nibelungen“:
Im Jahre 2013 entstand nach 125 Jahren bulgarischer Operntradition der erste komplette „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner auf dem Balkan, und zwar an der Nationaloper Sofia. Ihr Direktor, Acad. Plamen Kartaloff, hatte die Idee zu diesem Projekt und führte auch die Regie dieses ersten bulgarischen „Ring“, der großen Tetralogie bestehend aus „Das Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“.
Er wollte dem Publikum in Sofia die Geschichte erzählen, aber mit unkonventionellen Mitteln des Operntheaters in seinem besten Sinne, die gleichwohl genügend Raum für Assoziationen und eigene Interpretationen zuließen. Es wurde mit ausschließlich bulgarischen Mitteln eine wahrlich heroische Arbeit über vier Jahre.
Mit dem, was 2013 und 2014 in Sofia zu sehen war, hat die Nationaloper in der Wagner-Welt nachdrücklich auf sich aufmerksam gemacht. Es gelang Plamen Kartaloff und seinem Team mit eindrucksvollen Bildern sowie einem facettenreichen Multimedia-Design, den Mythos des „Ring“ mit einer sehr nahe an Wagners Regieanweisungen operierenden Dramaturgie und ausgefeilten Personenregie mit großem Unterhaltungswert zu verbinden.
Farbintensive und eindringliche Bilder, bisweilen von Retrospektiven durchsetzt, tun sich vor uns auf, vieles in dieser Form noch nie so gesehen. Dabei stehen für Kartaloff immer die Menschlichkeit im Vordergrund, aber auch poetische Momente – ganz so, wie es in Wagners Musik zu hören ist...
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