Dokumentation "Thank you for Calling" im Alpenfilmtheater in Füssen
Die Dokumentation „Thank You For Calling“ zeigt auf: Mobiltelefonie kann – entgegen den Aussagen der Mobilfunkkonzerne – die Gesundheit gefährden. Der Film ist vom 8.- 14.9.2016 im Alpenfilmtheater Füssen bereits vor offiziellem Kinostart zu sehen. Mobiltelefonie hat sich in kürzester Zeit als unersetzliche Kommunikationstechnologie durchgesetzt: Weltweit gibt es über sieben Milliarden Handynutzer.
Ähnlich wie beim Rauchen konnen sich mogliche fatale Folgen jedoch erst nach Jahrzehnten der konstant erhohten Strahlungseinwirkung zeigen. Die Langzeit-Dokumentation "Thank you for calling" ist bereits vor Kinostart vom 8. bis 14. September 2016 täglich um 18.30 Uhr im Füssener Alpenfilmtheater (Augustenstr. 15) zu sehen.
Ab 15. September startet der Film bundesweit in den Kinos. "Thank you for calling" führt den Zuschauer hinter die Kulissen der internationalen Forschung, des Industrie-Lobbyismus sowie aktuell laufender Schadensersatz-Prozesse in den USA, die medial weitgehend unbeachtet bleiben. Der Film zeichnet Verschleierungstaktiken der Mobilfunkindustrie nach und begleitet den Kampf einiger Wissenschaftler, die seit Jahren auf diesem Gebiet forschen, aber erst seit kurzem wirklich Gehor finden.
Ziel dieses Doku-Krimis ist es, dass sich die Handynutzer ein eigenes, objektives Bild der aktuellen Forschungslage machen konnen, das nicht von der Industrie gefärbt ist. Seine Deutschlandpremiere feierte der Film auf dem 10. Fünf Seen Filmfestival.
"Thank you for calling" geht nicht nur ernsthaften Hinweisen auf mögliche Gesundheitsrisiken nach, sondern vor allem der Frage, warum diese Forschung bisher kaum in der offentlichen Wahrnehmung angekommen ist. Anhand von Fakten, Insidern und spannenden Protagonisten rekonstruiert der Film eine groß angelegte Strategie der Mobilfunkindustrie. Wie das Beispiel der Autoindustrie einmal mehr gezeigt hat, sind große Branchen oft nicht daran interessiert, objektive Messergebnisse ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Meist wird das politisch toleriert, wenn es um Milliarden an Umsatz und viele Zehntausende Arbeitsplätze geht. Doch die Untersuchungen von renommierten Strahlenforschern zeigen: Durch Handystrahlung kann es unter bestimmten Umständen bei bestimmten Personen zu Zelltod und Genschädigung kommen. Weiterführende Informationen hierzu unter www.ty4c.com/?page_id=133
In den USA laufen derzeit mehrere Schadenersatzklagen gegen die Mobilfunkindustrie, die vom Washington D.C. Superior Court zu einer Sammelklage zusammengefasst wurden. Gehirntumorpatienten wollen beweisen, dass die Strahlungseinwirkung der Handynutzung für ihre Erkrankung mitverantwortlich ist. Der Dokumentarfilmer Klaus Scheidsteger begibt sich auf eine umfangreiche Recherchereise, an der er die Zuschauer in einer Mischung aus TV-Archivmaterial, nachgestellten Szenen und Originalbegegnungen teilhaben lässt.
Ein ihm zugespieltes Dokument ist brisant: Im sogenannten „War Game Memo“, ausgearbeitet von einer US-Lobbying-Agentur, werden der Mobilfunkindustrie bereits 1994 Regieanweisungen für den weltweiten Umgang mit kritischer Wissenschaft gegeben. Es enthält eine Strategie, den aktuellen Forschungsstand gezielt zu beschonigen und Erkenntnisse zu verharmlosen. Scheidsteger trifft schließlich in Washington D.C. auf einen seiner Protagonisten: Dr. George Carlo, Berater von Bill Clinton und Barack Obama bei der amerikanischen Gesundheitsreform. Auftraggeber von Dr. Carlo war einst der mächtige weltweite Industrieverband der Mobilfunkbranche, der CTIA. Er erhielt 25 Millionen Dollar für die Finanzierung eines großen Forschungsprojekts, das die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Handynutzung endgültig nachweisen sollte.
Doch Carlo und sein Team fanden nicht die gewünschten Ergebnisse, sondern besorgniserregende Effekte: Zellreaktionen, die zu Krebs führen konnen. Dr. Carlo wollte mit seinen Erkenntnissen an die Öffentlichkeit gehen. Daraufhin wurde er selbst zum Opfer des „War Game Memo“ und einer beispiellosen Schmutzkampagne gegen seine wissenschaftliche Integrität. Heute berät er die Anwaltskanzleien der Sammelklage gegen den CTIA. Dr. Carlo stellte eine repräsentative Gruppe von Wissenschaftlern aus Wien, Athen und Bratislava zusammen, die mogliche Gesundheitsrisiken erkannt haben.
Denn Handynutzung ist keineswegs so erwiesen risikolos, wie die Industrie glauben machen mochte. Die Wissenschaftler suchen aber auch nach Lösungs- und Präventivansätzen für die Verbraucher, da die Technologie heute zweifellos schwer ersetzbar geworden ist. Doch in gewisser Weise ereilt sie alle ein ähnliches Schicksal: Weil die Industrie kein Problem eingestehen darf, wehrt sie sich mit aller Macht gegen die kritische Wissenschaft. Und so bleiben die Menschen Teil eines globalen Feldversuches.
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