Oberstdorf diskutiert über geplante Asylunterkunft in der Rubinger Straße
Über drei Stunden diskutierten Bürger, Bürgermeister, der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz, und Vertreter der Caritas im Oberstdorf Haus über die Asylsituation in Oberstdorf aber auch dem gesamten Landkreis und seine Grenzen hinaus. Ergebnisse gab es erfreuliche, aber auch Kritik und Wünsche. So wurde die Idee der geplanten Asylunterkunft in der Rubinger Straße am Gymnasium genauer erläutert und auch eine Animation des Gebäudes vorgestellt.
Wo die Bürger zuerst abgeneigt gegen die geplante Asylunterkunft mit Satteldach und Platz für 50 Personen auf einer Fläche von gut 1.000 Quadratmetern waren, zeigte sich gegen Ende viel Einverständnis von Seiten der direkt betroffenen Anwohnern, aber auch von allgemeinen Gegnern gegen die Asylbewerber. Oberstdorfs Bürgermeister zog ein durchaus positives Fazit aus dem sachlich geführten Gespräch.
Nachdem das Gebäude dann aber auch ein Gesicht für die Bürger bekam, nämlich durch die Präsentation des Sozial-Wirtschafts-Werks von dem Gebäude, konnte man zunehmend Einverständnis für das Gebäude wahrnehmen. Auch die vielen Fragen der Anwohner, wie zum Beispiel, ob die Asylbewerber dann ständig auf dem Sportplatz 'herumlungern' würden, konnten sachlich von Bürgermeister Laurent Mies und Anton Klotz geklärt werden. Auf dem 1.000 Quadratmeter großem Gelände soll durchaus ein Freigelände entstehen.
Aber Mies und Klotz machten auch die Wichtigkeit der Unterkunft deutlich. Sie sei laut Aussage der beiden Politiker nicht umgänglich. Es lägen derzeit nur wenige oder gar keine Angebote von Unterkünften für Asylsuchende von den Bürgern vor. Obwohl der Landkreis und auch die Gemeinde immer wieder händeringend um Angebote gebeten hatte. Dazu kommt, dass die 50 weiteren Flüchtlinge noch lange nicht das Limit sein werden. Im Gegenteil: Anton Klotz sprach an, dass es sein könnte, dass in vier Jahren sogar fünf Prozent der örtlichen Bevölkerung an Asylbewerbern aufgenommen werden müssen. Das entspräche in Oberstdorf einer Zahl von 500. Dann müssten neue Asylunterkünfte gebaut oder bestehende bezogen werden. Oberstdorf habe noch nicht einmal aktuell die Ein-Prozent-Marke erreicht und muss schon auf die zwei Prozent aufstocken.
Die beiden Politiker machten deshalb klar, dass man nur gemeinsam dieses Problem in den Griff bekommt, aber es sei schaffbar, da waren sich sowohl Laurent Mies, als auch Anton Klotz und der Helferkreis Oberstdorf einig.
Als Fazit war Bürgermeister Laurent Mies optimistisch: „Mit der heutigen Veranstaltung sind wir dem finalen Entschluss durch den Gemeinderat einen großen Schritt näher gekommen.“ Jetzt hieße es in die Diskussion mit den Gemeinderäten zu kommen und dann den Vertrag mit dem Landratsamt endgültig abzuschließen. Von Feindseligkeiten war bei der dreistündigen Diskussion im Oberstdorf Haus keine Spur.
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