Fördermittel im Oberallgäu sinnvoll nutzen
Was bringt LEADER für die Region? Unter dieser Fragestellung fand am Mittwoch 6. Mai 2015 im Rahmen der Europawoche eine Veranstaltung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Regionalentwicklung Oberallgäu im AlpSeeHaus in Immenstadt Bühl statt.
In den letzten 11 Jahren hat der Verein 127 Projektanträge betreut, rund 5,8 Mio. Euro an Fördermitteln aus LEADER (dem EU-Programm für Ländliche Entwicklung) flossen dadurch in die Region.
Marina Ostheimer stellte unter dem Titel „Was bringt LEADER für die Region? – Entwicklung von Indikatoren zur Erfolgsmessung am Beispiel der Regionalentwicklung Oberallgäu“ die Ergebnisse ihrer Masterarbeit vor, die sie am Geographischen Institut der Universität Bonn angefertigt hatte. Zuvor gab die Geschäftsführerin der LAG, Dr. Sabine Weizenegger, einen Überblick über bereits durchgeführte und etablierte Evaluationsmaßnahmen der LAG. Das Thema Evaluation und Nachbetreuung von Projekten spielt im LEADER Programm eine immer wichtigere Rolle. Allerdings wird oftmals nur geschaut, wie viel Euro an Fördermitteln in die Region fließen, beklagt Dr. Weizenegger, während Effekte wie eine verbesserte Lebensqualität oder verstärkte Kooperation oft gar nicht gesehen werden – nicht zuletzt weil sie sich schlecht messen lassen.
Das bestätigt auch die Referentin Marina Ostheimer: „Die LAG Oberallgäu ist in der Evaluierung schon sehr aktiv. Aber vor allem die mittel- bis langfristigen Effekte und Wirkungen von LEADER in der Region zu messen stellt eine Herausforderung dar“. So wurden von Marina Ostheimer in ihrer Arbeit neue Indikatoren entwickelt, die die Erfolge sichtbar machen sollen. Fragen wie beispielsweise „Kümmert sich auch nach Ablauf der Förderung noch jemand um das Projekt?“ oder „Wie hoch ist der Grad der Vernetzung?“ können zudem in Zukunft helfen, Prozesse in der Regionalentwicklung besser steuern zu können.
Siegfried Zengerle, der 2. Vorsitzende der LAG, hob die Bedeutung des Förderprogramms und der Aktivitäten der LAG anhand eines Beispiels hervor: Ohne LEADER würde es wahrscheinlich auch den Veranstaltungsort, das AlpSeeHaus, nicht geben. Die Idee eines Naturerlebniszentrums war beim Ideenwettbewerb 2006/07 eingereicht und als eines der Siegerprojekte ausgezeichnet worden. Die Weiterentwicklung der Idee hatte damals zur Konzeption des AlpSeeHauses geführt.
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