Dietmannsried: Erneuter Tierschutzskandal aufgedeckt
Die Organisation "Metzger gegen Tiermord" will einen weiteren Tierskandal bei Dietmannsried aufgedeckt haben. Laut einer aktuellen Pressemitteilung der Tierschützer, stünden Jungrinder bis über die Sprunggelenke in flüssiger Gülle. Zudem seien sie eingepfercht in einem engen Raum mit sehr kleinen Fenstern durch die kaum Tageslicht herein käme. Auch im Fressbereich sähe es nach Angaben der Organisation nicht besser aus.
"Metzger gegen Tiermord" (MgT) ist eine Tierrechtsorganisation in der Gründungsphase und hat bereits mit den Veröffentlichungen der zwei vorherigen Tierskandale im Bereich Dietmannsried für große öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt. Den Bereich der Untersuchung tierschutzrechtlicher Verstöße leitet Philipp Hörmann aus Bad Grönenbach, bekannt als ehemaliger Rechercheaktivist für der Soko Tierschutz e.V. Im letzten Jahr deckte Hörmann bereits den Tierschutzskandal in Bad Grönenbach auf.
Bei dem Hof handele sich um einen klassischen Familienbetrieb mit einem Haupthof in Gemeinderied und einem Nebenhof in ca. 1,5 Kilometer Entfernung direkt an der Autobahn A7.
Bereits von außen mache der Haupthof von der Straße aus einen unordentlichen und schmutzigen Eindruck, so die Organisation. Vor dem Eingangsbereich soll sogar ein totes männliches Kalb unter Silofolie, Steinen und Sandsäcken gelegen haben. Das Tier weiße Verletzungen im Bereich des hinteren Oberschenkels auf, die Todesursache sei unbekannt. Auch Gülle soll vom Mistplatz über den Hof laufen und wird mit den Reifen der Fütterungsfahrzeuge auf den Futtertisch verschleppt, was wohl von außen beobachtet werden konnte. Im Inneren sei die klassische Anbindehaltung sichtbar. Kälber würden in aufgeschnittenen IBC-Behältern mit Gittern direkt hinter den großen Tieren liegen und Kot sowie Urin abbekommen.
Auch im Inneren des Nebenhofes befinde sich die klassische Anbindehaltung; allerdings wird hier zudem vermutet, dass mehrere zu junge Tiere an den Ketten angebunden seien und damit gegen Vorschriften verstoßen würde. Die Liegeflächen seien für die jungen Tiere zu lang, weswegen sie in ihren Fäkalien liegen müssten, da der Gitterrost, der für den Ablauf der Fäkalien angebracht ist, zu
weit entfernt ist. Es gäbe mehrere Liegebuchten die augenscheinlich mit zu vielen Tieren belegt seien und ein sehr kräftiger Stier soll dort mit weiblichen Tieren auf engstem Raum eingesperrt sein.
Im westlichen Teil dieses Nebenhofes gäbe zudem es einen abgesperrten Bereich, der aufgrund der baulichen Strukturen auch als Lagerraum diene. Hier befinden sich, nach Angaben der Organisation, ca. 25 Rinder, die in Mist und Gülle bei wenig Tageslicht gehalten werden. Die oben geschilderten Missstände seien alle auf dem Bild- und Videomaterial, das MgT vorliegt, erkennbar.
Landratsamt Oberallgäu hat bereits im Jahr 2019 Missstände festgestellt
Im Sommer vergangenen Jahres ist der Betrieb bereits vom zuständigen Veterinäramt überprüft worden sagt Andreas Kaenders, er ist Presesprecher des Landratsamtes Oberallgäu. Zum Zeitpunkt der Kontrolle seien die Tiere auf der Weide gewesen, dennoch haben die Fachleute Missstände festgestellt die vom betroffenen Landwirt bis im Herbst 2019 aber weitgehend aufgearbeitet wurden.
Anfang Februar 2020 war das Veterinäramt erneut auf dem Anwesen und musste dabei neue Missstände feststellen, so Kaenders. Diese seien noch weitrechender gewesen als noch 2019. Hier sollen Anordnungen in verschiedenen Richtungen seitens des Landratsamtes getroffen worden sein, die auch mit einem Zwangsgeld belegt sein sollen. Dieses Zwangsgeld wird fällig, wenn er der Beseitigung des Missstände nicht nachkommt.
Das Veterinäramt werde in naher Zukunft erneut bei dem Landwirt vorstellig werden, um die Beseitigung der Missstände zu überprüfen. Einen genauen Zeitpunkt weiß ausschließlich das Veterinäramt, so Kaenders.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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