Demenzerkrankte haben das Kochen nicht verlernt

Auch wenn sie das Gedächtnis sonst im Stich lässt - das Kochen haben Anna Thanner (84) und Viktoria Nehls (90) aus dem Seniorenpark Altusried nicht verlernt. Denn früher standen die Frauen oft am heimischen Herd. Gemeinsam mit anderen Bewohnern sind die beiden gerne dabei, wenn in der Offenen Demenzgruppe gemeinsam Mahlzeiten zubereitet werden.

Heute gibt es in der Einrichtung der AllgäuPflege Wurstsalat. Mit liebevoller Unterstützung von Alltagsbegleiterin Roswitha Rotter schneiden die Seniorinnen Lyoner in kleine Stücke und mischen diese mit Zwiebeln, Salz, Pfeffer und Mayonnaise. „Wir kochen mit den Bewohnern dreimal pro Woche und sie sind mit Eifer dabei“, sagt Roswitha Rotter. Nicht selten sei dies ein Türöffner zu vergessenen Erinnerungen. Etwa erzählten demente Menschen, die sonst nicht viel sprechen, plötzlich von früheren Kocherlebnissen.

Fähigkeiten aktivieren
„Die Erfahrungen in der Offenen Demenzgruppe helfen den Bewohnern, vorhandene Ressourcen zu aktivieren“, erläutert Einrichtungsleiter Thomas Roth. „Wir möchten  fördern, was noch vorhanden ist.“ Daneben wird gemeinsam gebacken, gesungen, gekegelt oder mit dem Schwungtuch gearbeitet. Eingebunden in das Aktivierungsprogramm werden auch die Gäste der neu eröffneten Tagespflege. Besondere Höhepunkte sind Kosmetiknachmittage oder Handmassage-Veranstaltungen. „Die Teilnahme ist für alle freiwillig“, unterstreicht Roth, „jeder kann mitmachen, keiner muss.“