Ukrainische Ärzte in Memminger Klinik zu Gast
Russische Stimmen sind derzeit im Operationstrakt des Klinikums Memmingen zu vernehmen. Denn drei Gastärzte aus der ukrainischen Metropole Tschernigiv hospitieren seit einigen Tagen in der Allgemeinchirurgie von Professor Dr. Dr. Carsten N. Gutt, um sich dort moderne Operationstechniken anzusehen.
In der 300.000-Einwohner-Stadt Tschernigiv im Norden der Ukraine, die durch ihren Konflikt mit Russland derzeit eine schwere Krise durchmacht, praktizieren die drei Chirurgen in einem der größten Krankenhäuser der Region. Allerdings können Eduard Rybachuk, Viktor Iakovets und Oleksandr Levkovksyi dort nicht auf die modernen technischen Möglichkeiten zurückgreifen, die deutschen Operateuren zur Verfügung stehen. Um sich über hohe europäische Standards zu informieren, gastieren die Chirurgen aus der Memminger Partnerstadt Tschernigiv derzeit für zehn Tage am Klinikum Memmingen.
„Wir führen in unserer Heimat zwar dieselben Operationen durch wie unsere Memminger Kollegen“, lassen die drei Gastärzte nach ihrem ersten Tag am Klinikum über Dolmetscher Viktor Weiler verlauten, „Aber wir haben leider nicht die technische Ausrüstung wie die Ärzte hier.“
Durch die hohen deutschen Standards könne die Fehlerquote bei Operationen enorm reduziert werden. „Bei uns ist noch mehr Handarbeit gefragt“, sagen die Drei leicht schmunzelnd. Auch loben sie die gute Organisation und die Sauberkeit am Klinikum.
„Während ihres Aufenthalts sind die drei Gastärzte im Schwesternwohnheim auf dem Krankenhausgelände untergebracht“, erzählt die städtische Europabeauftragte und Organisatorin des Austauschs, Alexandra Störl. Dort hat jeder von ihnen ein möbliertes Zimmer mit eigener Kochmöglichkeit. Allerdings wird diese nicht all zu oft genutzt, treffen sich die drei Ärzte doch meist zu einem gemeinsamen abendlichen Dinner mit ihrem Dolmetscher Viktor Weiler, der ihnen das fremde Essen, die fremde Stadt und die deutsche Sprache näher bringt.
„Wir freuen uns, dass wir in Memmingen diese reichen Erfahrungen sammeln können“, so die Drei einstimmig. „In der Ukraine hätten wir nicht die Möglichkeit, uns beispielsweise im Hinblick auf laparoskopische Operationsmethoden weiterzubilden.“
Die laparoskopische Chirurgie ist ein Teilgebiet der minimal-invasiven Chirurgie, bei der mit kleinen Schnitten gearbeitet wird. Dabei werden mit Hilfe eines optischen Instruments Eingriffe innerhalb der Bauchhöhle vorgenommen.
Memmingen und die Partnerstadt Tschernigiv im Norden von Kiew verbindet seit den 1990er Jahren eine Freundschaft, aus der im Jahr 2009 eine vertraglich unterzeichnete Städtepartnerschaft wurde. Das Tschernigiver Klinikum Nummer 2 unter Führung des auch in Memmingen bekannten Chefarztes Dr. Vladimir Fal wurde in der Vergangenheit bereits mit hochwertigen Geräten und Instrumenten aus dem Memminger Klinikum sowie anderen ärztlichen Einrichtungen ausgestattet. Außerdem wurden ausgemusterte Rettungsfahrzeuge des Bayerischen Roten Kreuzes nach Tschernigiv geliefert. Die Großstadt am Ufer der Desna liegt nur eine gute Autostunde von Tschernobyl entfernt, welches vielen durch den schweren Atomunfall im Jahr 1986 bekannt ist.
Im Rahmen einer Bildungspartnerschaft werden auch alljährlich junge ukrainische Nachwuchskräfte nach Memmingen eingeladen, um sich hier im kaufmännischen und gewerblichen Bereich für die beruflichen Anforderungen in der Ukraine zu qualifizieren.
Im Operationssaal des Klinikums Memmingen übersetzte der Oberarzt der Allgemeinchirurgie, Dr. Vadim Bespalko, der russischer Abstammung ist, das Gesprochene ins Russische. Denn die Sprachen Russisch und Ukrainisch ähneln sich sehr.
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