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Sendung: Der AllgäuHIT-MIX
 
 
Oberärztin Dr. Julia Dinges erklärt Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die Funktionsweise
(Bildquelle: Eva Maria Häfele)
 
Memmingen
Samstag, 12. Juli 2014

Nachweis bevor Organe befallen sind

Er kann bösartige Prozesse in unserem Körper nachweisen, also beispielsweise das Wachsen von Krebszellen, noch bevor der Tumor Veränderungen in unseren Organen oder am Gewebe angerichtet hat. Mit „er“ ist der sogenannte Positronen-Emissions-Tomograph (PET) gemeint, der jetzt am Klinikum Memmingen nach einjähriger Planungszeit präsentiert wurde.

Bei diesem schwer zu artikulierenden Wort handelt es sich um ein äußerst exaktes Bildgebungsverfahren, das vor allem zur Diagnose von Krebszellen verwendet wird, aber auch zur Erkennung von Hirn- oder Herzerkrankungen.

„Mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomographie können wir Tumore mit hoher Genauigkeit im gesamten menschlichen Organismus lokalisieren“, erklärt der Chefarzt der Radiologie und Nuklearmedizin am Klinikum Memmingen, Privatdozent Dr. Jens Stollfuss.

 

Seit wenigen Wochen steht das knapp zwei Meter hohe und mehrere Meter lange Gerät, in das der Patient hineingeschoben wird, im Untergeschoss des Klinikums. Eine Besonderheit – ist es doch das einzige festinstallierte PET-Gerät im ganzen Allgäu. Das Klinikum Kempten nutzt eigenen Aussagen zufolge leihweise ein mobiles Gerät und die nächsten vergleichbaren Tomographen stehen in Ulm, in Ravensburg und in der Landeshauptstadt München.

„Am häufigsten wird unser neues PET eingesetzt, wenn es darum geht, zu untersuchen, wie weit sich ein bösartiger Tumor im Körper des Patienten ausgebreitet hat – beispielsweise in der Lunge oder in der Brust, aber auch bei Haut- oder Darmkrebs“, schildert Oberärztin Dr. Julia Dinges, die vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München kommend, seit diesem Jahr das Team der Radiologie und Nuklearmedizin am Klinikum Memmingen vervollständigt. Mit Hilfe des empfindlichen Tomographen können auch bestimmte Herzerkrankungen oder Demenzkrankheiten nachgewiesen werden.

Um einen Tumor nachweisen zu können, wird bei der PET-Diagnostik das Kohlenhydrat Glukose verwendet – sprich: Traubenzucker. Denn Krebszellen haben einen hohen Energieverbrauch, benötigen also viel Zucker. Deswegen sammeln sich die Glukosebausteine, die dem Patienten vor der Behandlung mit einer Spritze injiziert werden, dort an, wo der Tumor steckt. Diese Ansammlung kann mit dem Stoffwechselbild der PET nachgewiesen werden

„Wenn wir das PET-Bild, das relativ wenige anatomische Information enthält, mit der Computertomographie (CT) überlagern, bekommen wir ein anschauliches Fusionsbild und können so den jeweiligen Befund anatomisch exakt zuordnen“, erklärt Oberärztin Dinges und Chefarzt Stollfuss und ergänzt nicht ohne Stolz: „Die kombinierte PET/CT-Diagnostik zählt zu den fortschrittlichsten Diagnoseverfahren, die derzeit in der Tumorbehandlung verfügbar sind.“

„Im Falle einer Chemotherapie kann die PET frühzeitig zeigen, ob die Therapie anspricht, selbst wenn sich der Tumor noch nicht verkleinert hat“, betont der Ärztliche Direktor des Klinikums, Professor Dr. Albrecht Pfeiffer. „So kann dem Patienten eine unnötige Chemotherapie erspart werden.“

Erläuterungen zum Artikel:
- Die Positronen-Emissions-Tomographie, kurz PET, ist ein neuartiges diagnostisches Schnittbildverfahren.
- Im Gegensatz zu den klassischen radiologischen Methoden wie der Computertomographie (CT) oder der Kernspintomographie (KST), welche hauptsächlich die Anatomie abbilden, erlaubt die PET die Darstellung der Funktion (physiologische und krankhafte biochemische Vorgänge) des menschlichen Körpers.


Tags:
krebszellen organe diagnose medizin


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