Memmingen will Sieg gegen Nürnberg erreichen
Als Christian Braun als Trainer neben Thomas Reinhardt beim Regionalligisten FC Memmingen verpflichtet wurde, hatten viele Fans die Hoffnung auf Offensivfußball pur. Schließlich war Braun selbst einmal Top-Torjäger des Vereins gewesen. Auch wenn das aktuelle Torverhältnis von 22:29 nicht sofort dafür spricht, ist die Ausrichtung der Mannschaft tatsächlich nach vorne gerichtet. Selbst wenn die Defensiv-Variante gewählt wird, wird versucht, den Gegner schon früh gleich nach der Mittellinie zu stören – Mauertaktik ade. Dass die Statistik dennoch krumm ist, liegt zum einen an einem 1:6 Ausrutscher zwischendurch gegen Fürth II und zum anderen daran, dass die eigene Chancenverwertung noch besser sein könnte.
Auch beim 2:0 Überraschungscoup in Ingolstadt gab es Gelegenheiten genug, schon vorzeitig alles klar zu machen. So wurde es spannender als nötig und die „Mannschaft hat sich nicht früher belohnt“, sagt Reinhardt. Gleichwohl: Die Tendenz zeigt in den vergangenen Wochen klar nach oben, in Sachen Ausbeute und auch in der Tabelle. Das soll sich für den Neuntplatzierten auch im Freitag-Heimspiel (19.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg II fortsetzen.
Mit seinem frühen und späten Treffer in Ingolstadt zeigte Ugur Kiral dass er mehr als eine Alternative für den Angriff ist. Der 21-jährige durfte erstmals von Beginn an neben Sturmpartner Michael Geldhauser ran und will das noch öfter tun. „Manchmal noch zu verspielt“, urteilt Reinhardt über Kiral, wohlwissend über dessen technische Qualitäten. Noch mehr Effektivität auch von den anderen Stürmern vor dem gegnerischen Tor und es könnte vor der Winterpause noch den einen oder anderen Platz nach oben gehen. Denn hinten stand in den beiden zurückliegenden Begegnungen die Null. Die neuformierte Abwehr stabilisiert sich zusehends und Torhüter Martin Gruber zeigt Klasse-Reflexe. Deshalb herrscht im FCM-Lager Zuversicht, dass gegen die Club-Amateure der dritte Sieg in Folge gelingen könnte. Ein Gefühl, dass es in dieser Saison so noch nicht gegeben hat. „Wir wollen jetzt da weitermachen, wo wir in Ingolstadt aufgehört haben“ – was bei Ugur Kiral ja nicht anderes bedeutet als „Tore schießen“.
Zur Person: Ugur Kiral
Geboren am 4. April 1993
Position: Mittelfeld, Angriff
Größe, Gewicht: 1,86 Meter / 83 Kilogramm
Wohnort: Babenhausen
Sportliche Laufbahn: Vom TSV Babenhausen gekommen spielte Kiral bis zur C-Jugend beim FC Memmingen. Anschließend wechselte er in den Juniorenbereich des SSV Ulm 1846 und absolvierte hier auch zwei Jahre bei den Aktiven, bevor er im Sommer nach Memmingen zurückkehrte. Sein Ziel ist es, den Sprung in den bezahlten Fußball zu schaffen. (ass)
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