Memmingen: ÖDP-Kreisvorsitzende kritisiert Söders Pläne zum Flughafen
Seehofer täte gut daran, sich gegen seinen „Kronprinzen“ Söder durchzusetzen, so die ÖDP-Kreisvorsitzende Gabriela Schimmer-Göresz. Der Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, Markus Söder, der scheinbar die Seehofer-Nachfolge in greifbarer Nähe spürt, missbrauche unter Nichtbeachtung sämtlicher Warnhinweise und wirtschaftlicher Fakten, die prekäre Situation am Allgäu Airport für eigene Zwecke. Währenddessen zaubere die dritte Reihe im Kabinett Ideen für den Airport aus dem Hut, die schon vor über 10 Jahren vom Zweckverband Konversion und der Bürgerinitiative in den Ideenwettbewerb eingebracht wurden.
Söder stellt eine befristete Beteiligung des Freistaates am Allgäu Airport in Aussicht, um sich Allgäuer Wählerstimmen zu sichern. Dabei weiß er sehr wohl, dass dem flügellahmen Flughafen noch so viele Finanzspritzen oder Beteiligungen nicht helfen werden, aus den roten Zahlen zu kommen. Eine Beteiligung des Freistaates hätte zur Folge, dass der Steuerzahler langfristig zur Melkkuh werde. Nicht zuletzt könnte die Europäische Kommission mit ihren Plänen dem Allgäu Airport den Garaus machen. Die Claqueure aus dem Allgäu scheinen völlig aus den Augen verloren zu haben, dass ihr Airport ein sog. Outgoing-Flughafen ist, der Geld und damit Wirtschaftskraft in die klassischen Warmwassergebiete exportiere. Der Incoming-Vorteil sei für das Allgäu vernachlässigbar. Zudem bestehe eine erhebliche Abhängigkeit zu einem Billiganbieter, dessen Bleiben oder Gehen dauerhaft wie ein Damoklesschwert über dem Luftraum des Allgäu Airports schwebe. „Den Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Flughafenausbau will ich erst gar nicht bemühen, da Klimaschutz für die CSU eher ein Lippenbekenntnis, denn eine verpflichtende Aufgabe ist“, so Schimmer-Göresz. Geradezu amüsiert zeigt sich die ÖDP-Vorsitzende über die Kreativität von MdL Holetscheck und Wirtschaftsstaatssekretär Pschierer, die ehemalige Bunkeranlagen als Rechenzentren nutzen wollen. Ähnliche Ideen wurden schon in den Anfängen der Konversion vom Zweckverband und der Bürgerinitiative eingebracht. Und nicht nur das, sogar Kontakte zu Center Parcs wurden damals angeregt. Heute plant Center Parcs Europa ebenfalls auf einer militärischen Konversionsfläche Nähe Leutkirch. Das wäre eine Chance für das Allgäu gewesen neben anderen denkbaren Alternativentwicklungen, die den Interessen einiger weniger Unternehmer untergeordnet wurden. Ein großer Fehler, wie Schimmer-Göresz meint. „Herr Minister, man kann mit anvertrautem Geld Heimat auch sinnvoll entwickeln. Mit den richtigen Entscheidungen hätte die Region ein Leuchtturmprojekt und einen blühenden Standort mit Steuereinnahmen haben können. Nun bleiben ihr Lärm, Umweltbelastung und finanzielle Nachschüsse ohne Ende.“
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