FC Memmingen kassiert Niederlage gegen Amberg
Das war schon eine kuriose Übereinstimmung. Der FC Memmingen tickte bei der 1:3 (1:0) Heimniederlage in der Regionalliga Bayernliga genau im Takt der Stadionuhr. Eine Viertelstunde lang lief alles reibungslos. Als die Uhr nur noch holprig lief, geriet auch der FCM-Motor ins Stottern und als kurz vor der Pause die Spielzeitanzeige für den Rest der Begegnung ganz ausfiel, lief auch bei den Memmingern gar nichts mehr zusammen.
Zunächst verlief der Rückrunden-Auftakt planmäßig. Wie schon eine Woche zuvor gegen Augsburg II hatten zwar die Gäste die erste Großchance des Spiels, aber den ersten Treffer erzielten die Hausherren. Wieder war es die elfte Minute, wieder war es langer Freistoß von Andreas „Bobo“ Mayer, den dieses Mal Fabian Krogler zum 1:0 in die Maschen köpfte. Sollte es genauso laufen wie vor Wochenfrist? Nein, weil die spielstarken Gäste was dagegen hatten. Michael Geldhauser hämmerte den Ball zwar nach 17 Minuten für die Hausherren noch an den Pfosten, dann aber nahm der Aufsteiger mehr und mehr das Heft in die Hand.
„Wir hatten über das ganze Spiel keinen Zugriff auf unsere Gegenspieler und haben die Bälle leichtfertig verloren“, wusste FCM-Trainer Christian Braun, dass die eigene Halbzeitführung durchaus schmeichelhaft war. Keiner hätte sich beschwert, wenn Schiedsrichter Matthias Zacher (Nussdorf/Inn) kurz vor der Pause auf den Elfmeterpunkt gezeigt hätte. Ambergs Sebastian Hauck schoss Memmingens Verteidiger Eddy Weiler an, der war mit der Hand dran.
In der zweiten Halbzeit drehte quasi Benjamin Werner das Spiel im Alleingang mit drei Treffern am Stück, was einen lupenreinen Hattrick bedeutete. In der 50. Minute gelang ihm mit einem Sonntagsschuss aus 25 Metern in den Winkel das 1:1. Beim 1:2 (70.) unterlief Weiler ein Riesenschnitzer. Er legte den Ball praktisch vor. Auch beim 1:3 (73.) profitierte Werner gleich von etlichen Stellungsfehlern in der Memminger Abwehr und staubte per Kopfball ab.
Damit war’s gelaufen, ein letztes Aufbäumen in den Schlussminuten des FCM kam zu spät und auch die Umstellungen zu Beginn der zweiten Halbzeit durch das Trainergespann blieben damit fruchtlos. Beim angeschlagenen Abwehrchef Sebastian Schmeiser ging es nach 45 Minuten nicht mehr, David Anzenhofer übernahm. Für den glücklosen Torjäger Michael Geldhauser kam Stefan Heger und schlüpfte in die Mittelfeldrolle von Vinko Sapina, der ins Angriffszentrum rückte. Hier konnte der lange Schlacks im Gegensatz zu seiner Rolle als klassischer „Zehner“ oder „Sechser“ keine Akzente setzen.
So kam die Amberger Mannschaft mit dem höchsten Durchschnittsalter der Regionalliga (28,2 Jahre) zu ihrem ersten Auswärtssieg der Saison, holte gegen die Allgäuer nach dem 4:1 Hinspielerfolg die Maximalausbeute von sechs Punkten und verschaffte sich ein ordentliches Polster auf die Abstiegsränge. Das blieb dem FC Memmingen im Duell der bis dato punktgleichen Teams versagt. So geht’s nächsten Samstag wohl nicht ganz so unbeschwert ins Nachbarschaftsderby beim FV Illertissen. An der eigenen Taktung soll bis dahin gearbeitet werden. „Wir werden die Niederlage wie auch bisher sauber in Ruhe und ohne Panik analysieren. Illertissen wird wieder ein ganz anderes Spiel“, fordert Braun dann wieder an die Leistungsgrenze zu gehen. Was gegen Amberg nicht der Fall war.
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