Eishockey: Bayernliga
Mit einem Auswärtsspiel bei Aufsteiger Red Dragons Regen greift der ECDC Memmingen auch am eigentlich spielfreien Deutschland-Cup-Wochenende ins Spielgeschehen der Eishockey-Bayernliga ein. Am ungewohnten Samstag geht die Reise für die Indians in die Kreisstadt im Bayerischen Wald, wo das Eröffnungsbully um 20 Uhr stattfindet. Für die Partie beim Tabellenletzten haben sich die Memminger zwei Ziele gesteckt: Mit einem Sieg in dem Nachholspiel soll der Sprung auf Tabellenplatz 3 gelingen, außerdem wollen sich die Koch-Schützlinge den Frust der Derbyniederlage gegen Lindau von der Seele schießen und Wiedergutmachung betreiben.
Unter der Woche gab es bei den Indians nach dem 1:6 gegen Lindau einiges aufzuarbeiten – und so fielen klare Worte. Zwar war die erst zweite Saisonniederlage alles andere als ein Beinbruch – doch die eklatanten Schwächen in der Defensive und das Verhalten einiger Spieler war den Verantwortlichen schon zuvor sauer aufgestoßen. Und so forderte das Trainergespann Jogi Koch und Topias Dollhofer am Dienstag in der Kabine von der Mannschaft eine Rückbesinnung auf das, was die Indians in den vergangenen zwei Jahren so erfolgreich gemacht hat. Volle Rückendeckung gibt es dafür von Seiten der Vorstandschaft: „Wir stehen punktemäßig gut da, aber werden nicht die Augen vor Entwicklungen verschließen, die uns nicht gefallen“, so Vereinschef Helge Pramschüfer. Er betont: „Egoismen werden wir in Zukunft nicht mehr dulden. Wer nur auf sich schaut und lieber selbst glänzen will, für den ist bei uns kein Platz.“ Pramschüfer erinnert an die mannschaftliche Geschlossenheit, die das Team im letzten Jahr bis auf Platz 3 der BEL trug. „Wir haben vielleicht nicht die individuelle Klasse wie beispielsweise Waldkraiburg oder Sonthofen – aber wenn wir als Team auftreten, können wir es jedem Gegner schwer machen.“ Zusammenrücken ist also angesagt – im Verein und in der Mannschaft.
Nicht verstehen kann der Indianerchef allerdings die Untergangsstimmung, die unmittelbar nach der Niederlage gegen Lindau bei einigen Fans herrschte: „Klar sind verlorene Derbys immer blöd. Aber: Wir haben die erfolgreichste Saison im Rücken, ein starkes Team für dieses Jahr und eine sehr genaue Vorstellung davon, was bei uns gut und was schlecht läuft – und wie wir etwaige Probleme zusammen anpacken.“ Zum Schluss richtet Pramschüfer seinen Appell nicht nur an die Mannschaft, sondern auch an alle Memminger: „Wir im Verein halten 100-prozentig zusammen. Wenn jetzt alle – Mannschaft, Fans und wir – wieder zu so einer verschworenen Einheit wie im letzten Jahr werden, können wir auch wieder Ähnliches erreichen.“
Den ersten Schritt dafür wollen die Rot-Weißen bereits am Samstag im Bayerischen Wald gehen. Bei Gastgeber ERC Regen wollen und dürfen sich die Indians keine Blöße geben. Auch ohne die gesperrten Cracks Martin Jainz, Marc Stotz und Michael Polaczek und trotz einiger verletzter und angeschlagener Spieler „müssen wir dort gewinnen“, so die einhellige Meinung. Der bisher punktlose Aufsteiger steht zweifelsohne vor einer schwierigen Saison – dass sie in der Bayernliga aber mithalten können, bewiesen die Red Dragons erst am vergangenen Sonntag, als sie sich beim Top-Favoriten in Waldkraiburg mit 0:4 äußerst achtbar aus der Affäre zogen. Mit einem Sieg im Nachholspiel kann den Memmingern am Samstag der Sprung auf den dritten Tabellenplatz gelingen. Dann sollte auch die Stimmung vor dem nächsten Hammer-Wochenende mit dem Spiel in Höchstadt und dem Heim-Kracher gegen Sonthofen (So., 17.11., 18.30 Uhr) im rot-weißen Lager wieder besser sein.
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