Baum-Wettbewerbsgewinner in Memmingen ausgezeichnet
Bäume, um die sich Geschichten ranken, knorrige Riesen, die imposant in die Landschaft ragen und grüne Schattenspender, die Städte und Dörfer schmücken: Für 19 eindrucksvolle Bäume und Baumgruppen in Memmingen und dem Unterallgäu gab es nun Preise.
Landrat Hans-Joachim Weirather und Oberbürgermeister Manfred Schilder zeichneten in der Sparkassenhauptstelle in Memmingen die Gewinner des Wettbewerbs „Bäume unserer Heimat“ aus.
Mit jeweils einem ersten Preis prämiert wurden die Stieleiche von Ingrid Krumm aus Türkheim, die Blutbuche von Flori Vogler aus Bad Grönenbach und die Blutbuche von Michael Peter Holzapfel aus Memmingen. Die Gewinner erhielten je 500 Euro.
Der Baumwettbewerb war von den Landkreisen Unterallgäu und Lindau, der Stadt Memmingen und der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim ausgelobt worden, um auf die Bedeutung von Bäumen für Mensch und Umwelt aufmerksam zu machen. Insgesamt 10.000 Euro Preisgeld stellte die Sparkasse nach den Worten von Vorstandsvorsitzendem Thomas Munding zur Verfügung. Aus dem Unterallgäu und Memmingen wurden 62 Bäume für den Wettbewerb eingereicht - 56 aus dem Kreis und sechs aus der Stadt. Ausgezeichnet wurden letztlich 16 Bewerber aus dem Unterallgäu und drei aus Memmingen.
„Wir haben tolle Bewerbungsunterlagen bekommen“, sagte Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Unterallgäu. An vielen Bäumen hänge jede Menge Herzblut. Im Unterallgäu bewertete eine fünfköpfige Jury die Bäume - Markus Orf und Katherina Grimm von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt, Rainer Nützel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Johannes Lachenmaier von der Sparkasse und Kreisheimatpfleger Peter Hartmann. Ausschlaggebend waren dabei Kriterien wie Alter, Aussehen, Größe und Zustand sowie Geschichten und Mythen rund um den Baum. Besonders überzeugt hat die Jury laut Orf zum einen die rund 200 Jahre alte Stieleiche von Ingrid Krumm aus Türkheim. Der Baum mit einem Stammumfang von über vier Metern sei „sehr vital und sehr mächtig“. Zum anderen sei die Bewertungskommission besonders von der Blutbuche von Flori Vogler aus Bad Grönenbach angetan gewesen. Der rund 150 Jahre alte und 30 Meter hohe Baum, den ein Apotheker zur Geburt seiner Tochter gepflanzt habe, bilde zusammen mit Haus und Garten ein „wunderschönes Ensemble‘“. „Nur noch wenige Bäume dürfen mitten im Ort so wachsen“, betonte Markus Orf.
Um den Erhalt von Bäumen in bebautem Umfeld ging es auch der Stadt Memmingen, sagte Rudolf Schnug, Leiter des Garten- und Friedhofsamts. Die Stadt werde immer mehr verdichtet. Deshalb habe man bei dem Wettbewerb diejenigen belohnen wollen, die Bäume erhalten und pflegen und dafür auch Geld ausgeben. Besonders vorbildlich tut dies laut Schnug Michael Peter Holzapfel, der eine stattliche Blutbuche sein Eigen nenne und dafür mit einem ersten Preis ausgezeichnet wurde. „Es handelt sich dabei um die größte Buche im Memminger Westen“, sagte Schnug. „Ein dominierender, sehr kompakter, schöner Baum.“ In der Jury in Memmingen saßen neben dem Leiter des Gartenamts und Johannes Lachenmaier von der Sparkasse Dritter Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger und Grünreferent Fabian Nieder.
Welche Bedeutung Bäume haben, zeigte Kreisfachberater Markus Orf in einem Vortrag auf. So produzieren diese nicht nur Sauerstoff, sorgen für saubere Luft und verbessern das Kleinklima, sondern sind auch Nahrungsquelle und Lebensraum für viele Tiere. Bäume schmücken das Wohnumfeld, machen mit ihrem wechselnden Blätterkleid die verschiedenen Jahreszeiten erlebbar und fungieren als Raumgestalter - zum Beispiel als Alleen. Und nicht zuletzt sind Bäume, die viele mit Erinnerungen an die Kindheit oder an die erste Liebe verbinden, einfach ein Inbegriff für Heimat, so Orf.
Die Preisträger
Aus dem Unterallgäu
1. Platz
Ingrid Krumm, Türkheim, Stieleiche
Flori Vogler, Bad Grönenbach, Blutbuche
2. Platz
Ernst Häring, Erkheim, Winterlinde
Alfons Kerler, Hausen, Hainbuche
Anton Seitz, Legau, Linde
Günter Schneider, Legau-Engelharz, Linde
Markt Legau, Maria Steinbach, Linde
Markt Legau, Kastanien beim Magnusdenkmal
Stadt Mindelheim, Eiche
3. Platz
Sophia Jenewein/Bernhard Götzfried, Altensteig, Eiche
Gemeinde Apfeltrach, Linde
Gemeinde Markt Wald, Lindenbäume
4. Platz
Georg Strehler, Haselbach, Birnbaum
Christine Döring-Coen, Mindelheim, Blutbuche
Markt Legau, Linde
Sonderpreis: Stadt Mindelheim, Nassenbeuren, Lindenallee
Aus Memmingen
1. Platz
Michael Peter Holzapfel, Blutbuche
2. Platz
Siebendächer Wohnbaugesellschaft, Buche
Firma ABT, Buche
Zu den Bildern:
Die Blutbuche von Flori Vogler aus Bad Grönenbach bildet zusammen mit Haus und Garten ein schönes Ensemble, urteilte die Jury des Baumwettbewerbs „Bäume unserer Heimat“. Der Baum belegte einen der drei ersten Plätze.
Foto: Markus Orf/Landratsamt Unterallgäu
Die Stieleiche von Ingrid Krumm aus Türkheim ist rund 200 Jahre alt und sehr vital. Sie erzielte ebenfalls einen ersten Platz.
Foto: Markus Orf/Landratsamt Unterallgäu
„Ein dominierender, sehr kompakter, schöner Baum“, so Rudolf Schnug, Leiter des Memminger Garten- und Friedhofsamts, über die Blutbuche von Michael Peter Holzapfel. Die Buche belegte den ersten Platz in Memmingen.
Foto: Stadt Memmingen
Die Preisträger aus dem Unterallgäu mit Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Unterallgäu (Zweiter von links hinten), Landrat Hans-Joachim Weirather (Dritter von links hinten) und Thomas Munding, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim (rechts).
Foto: Sylvia Rustler/Landratsamt Unterallgäu
Die Preisträger aus Memmingen mit Drittem Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger (links), Oberbürgermeister Manfred Schilder (Zweiter von links), Gartenamtsleiter Rudolf Schnug (Vierter von links) und Thomas Munding, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim (rechts).
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