4. Notfallsymposium in Memmingen
Wie verhalte ich mich als Rettungskraft an einem Tatort, ohne dabei Spuren zu verwischen oder die Eigensicherung außer Acht zu lassen? Das ist eine der zentralen Fragen beim vierten Notfallsymposium in der Memminger Stadthalle, wo sich am heute, 10. Oktober 2015, von 9 bis 17 Uhr, Ärzte, Rettungskräfte und Kranken-pflegemitarbeiter aus Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und Italien treffen, um auch künftig eine gut funktionierende Notfallversorgung garantieren zu können.
Neben der Notfallmedizin im juristisch-kriminalistischen Spannungsfeld bilden zwei weitere Themenfelder den Schwerpunkt beim diesjährigen Symposiums: Die präklinische Therapie von Schwangeren und die wachsende Bedeutung der Palliativmedizin im Rettungswesen. Dabei wird in einem großen Vortragsblock der Umgang mit Sterbenskranken aus notärztlicher Perspektive sowie unter juristischen Aspekten erläutert. In einem geburtshilflichen Workshop können die Teilnehmer anhand von Videobeispielen und Simulatoren das Vorgehen bei einer außerklinischen Geburt üben.
„Denn die Erfahrung in der Geburtshilfe ist bei den meisten notfallmedizinisch Tätigen gering, da außerklinische Geburten relativ selten vorkommen“, wie Organisator Dr. Rupert Grashey vom Klinikum Memmingen erklärt, der für die Workshops und Vorträge hochkarätige Referenten gewinnen konnte – unter anderem vom Dr. von Haunerschen Kinderspital sowie dem Institut für Rechtsmedizin der LMU München, dem Universitätsklinikum Ulm, der Uniklinik Innsbruck oder dem Klinikum Memmingen, das auch Veranstalter der eintägigen wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltung ist.
Die Schirmherrschaft des Symposiums unter dem Titel „Notfallgäu“ haben Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und der bayerische Innenminister Joachim Herrmann übernommen.
Nach den großen Allgäuer Notfallsymposien der 1980er und 1990er Jahre hatten die Veranstalter vom Klinikum Memmingen (Dr. Rupert Grashey, Professor Dr. Lars Fischer und Professor Dr. Christian Schinkel) diese Reihe nach langer Pause im Jahr 2012 wieder aufleben lassen, um über die neuesten Standards in der Rettung, Versorgung und Therapie von Notfallpatienten zu informieren, und waren damit weit über die Grenzen des Allgäus hinaus auf großes Interesse gestoßen.
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