Stadt Kempten und Agentur für Arbeit ziehen Bilanz
Seit zehn Jahren ist die Neuregelung der sozialen Grundsicherung, besser bekannt unter der Bezeichnung „Hartz IV“, in Kraft. Am 1. Januar 2005 wurden auch in der Stadt Kempten die bisher getrennte Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe zu einer Einheit zusammengefasst. Nach zehn Jahren der Zusammenarbeit zogen Thomas Kiechle, Oberbürgermeister der Stadt Kempten und Peter Litzka, Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen als Verantwortliche eine positive Bilanz.
„Besonders erfreulich ist, dass wir seither gerade arbeitslosen jungen Menschen berufliche Perspektiven eröffnen konnten: Hatte das Jobcenter im Startjahr 2005 noch durchschnittlich 222 Arbeitslose unter 25 Jahren zu verzeichnen, so ist es gelungen, diese Zahl auf 58 im Jahr 2014 zu senken. Diese Reduzierung um 74 Prozent ist ein Erfolg, der im hochengagierten Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenters sowie auf funktionierenden Netzwerken wie dem Projekt für Jugend, Schule und Beruf „Zukunft bringt’s“ begründet ist“, sagt Oberbürgermeister Thomas Kiechle.
Zum Start haben in den Jahren 2005 und 2006 jeweils mehr als 3.800 Menschen Leistungen des Jobcenters erhalten. In den Folgejahren ging diese Zahl deutlich zurück. Zuletzt waren noch etwas mehr als 2.900 Personen auf Hartz IV angewiesen. Während zu Beginn vor allem die Sicherung des Lebensunterhalts im Vordergrund stand, kümmerten sich die Mitarbeiter des Jobcenters in den folgenden Jahren stärker um die vielschichtigen Probleme der betreuten Menschen. Sucht- und Alkoholprobleme, langwierige Krankheiten oder alleinerziehend mit Kind – diese und andere Einschränkungen erfordern immer wieder ein fachübergreifendes Handeln um in vielen kleinen Schritten solche Menschen wieder ans Erwerbsleben heranzuführen.
Der Arbeitsmarkt hat sich auch in der Stadt Kempten in den letzten Jahren erfreulich gut entwickelt. Mehr Menschen stehen in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. „Die gestiegene Beschäftigung ist auch Menschen zu Gute gekommen, die „Hartz IV“-Leistungen erhielten. Aktuell sind im Jobcenter
45 Prozent weniger Menschen arbeitslos als vor zehn Jahren“, so Peter Litzka von der Agentur für Arbeit. Künftig werden im Jobcenter die Anstrengungen für Personen mit Vermittlungshemmnissen weiter intensiviert, denn „jeder Mensch hat Fähigkeiten, wir müssen nur das passende Angebot finden“ so Litzka abschließend.
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