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Sendung: Der AllgäuHIT-MIX
 
 
Symbolfoto
(Bildquelle: AllgäuHIT)
 
Kempten
Freitag, 3. Juli 2020

Rotes Licht statt Stadtfest Kempten

In der Nacht vom 03. auf den 04. Juli werden bei der Aktion „Stadtfest goes empty stage“ die St.-Mang-Kirche und das Rathaus mit rotem Licht illuminiert. Damit will das CityManagement auf das ausgefallene Stadtfest aufmerksam machen, das ursprünglich am ersten Juliwochenende stattgefunden hätte. Außerdem soll damit auf die Vielfältigkeit und Systemrelevanz der Veranstaltungswirtschaft, gerade auch im Allgäu hingewiesen werden.

Die Absage des Stadtfests als kulturelles Gut für Kempten und die gesamte Region stellt einen herben Verlust für eine Vielzahl von Partnern dar. Nicht nur dem City-Management Kempten als Organisator fehlen Einnahmen, auch für knapp 1.000 Akteure von Tanzschulen und lokalen Vereinen fällt eine wirkungsvolle Präsentationsplattform weg. Am Veranstaltungswochenende treten jährlich bis zu 15 Bands und Live-Acts als musikalisches Highlight auf und rund 30 Gastronomen sorgen beim Stadtfest für das leibliche Wohl der Besucher. 20 Sponsoren und Partner machen mit ihrer finanziellen und organisatorischen Unterstützung das Gelingen der Großveranstaltung erst möglich und nutzen das Format zur werblichen Darstellung. Insgesamt 40.000 Menschen besuchen jedes Jahr die Veranstaltung und werden die lebendige Atmosphäre in der Kemptener Innenstadt nun vermissen. Zudem ist das Stadtfest ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor für die lokale Ökonomie. Entlang der Wertschöpfungskette sind fast 50 Dienstleister eingebunden, die bei Auftragsvergaben berücksichtigt werden!

Seit März macht die Veranstaltungswirtschaft keinen Umsatz mehr. Anders als in anderen Branchen können weggefallene Umsätze nicht nachgeholt werden. Dies betrifft auch zahlreiche Allgäuer Betriebe aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Catering, Bühnenbau, Eventlocation, Konzertveranstalter, Künstler und Solo-Selbstständige. Das gesamte Jahres-Auftragsbuch wurde am 13. März von 100% auf 0 heruntergefahren. Die Veranstaltungsbranche im Allgäu besteht vor allem aus kleinen und mittelgroßen Betrieben mit 5-10 Vollzeitangestellten. Das weitere Personal wird meist durch Freelancer – sprich Freiberufler und Solo-Selbstständige gestellt. Beim Stadtfest Kempten sind alleine für den Aufund Abbau der Bühnen ca. 15 bis 18 Mann eingesetzt – über eine Arbeitswoche am Stück. Für das Allgäu ebenfalls sehr einschneidend - ausgefallene Vereinsveranstaltungen: Musikfeste, Bezirksmusikfeste, Feuerwehrfeste, Landjugendfeiern sowie Trachtenfeste. Auch bei diesen Events sind zahlreiche Zulieferer und Dienstleister eingebunden von Brauereien, Technikspezialisten bis hin zu Zeltbaufirmen.

Eine Besonderheit der aktuellen Lage ist eine zu 100% fehlende Planungssicherheit. So ist es zwar für Unternehmen möglich temporär eine alternative Beschäftigung für die Mitarbeiter zu disponieren, allerdings ist nicht absehbar zu welchem Zeitraum das passieren kann. Sollten Veranstaltungen kurzfristig wieder erlaubt werden, müssen Arbeitskräfte wieder zügig einsatzbereit sein. Gerade in der Planungszeit ist so jedoch kein effizientes Arbeiten möglich. Außerdem ist es mit nur vereinzelten Veranstaltungen und einer geringeren Auslastung von 50% nicht möglich kostendeckend zu arbeiten. Zudem stellen fehlende Perspektiven eine massive mentale Belastung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer dar. Niemand weiß, wann wieder effektiv gearbeitet werden kann. Fixkosten, die in der Veranstaltungsbranche extrem hoch sind, unter anderem durch permanent benötigte Investitionen in neue Techniken, laufen weiter und können nur bis zu einem bestimmten Maß aus Rücklagen bezahlt werden. Darüber hinaus sind auch die Lagerkosten für das gesamte technische Equipment aufwendig. Zudem gilt, dass Menschen, die in Ihrem Alltag mit der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen beschäftigt sind, 100% hinter der Veranstaltung stehen, die betreut werden soll.

Mit den Corona-Beschränkungen und den darauffolgenden Absagen der Events wurde vielen Mitwirkenden, Künstlern, Technikern und Organisatoren nicht nur Ihre Arbeit „genommen“ – sondern in gewisser Weise auch deren Passion. Somit stellt die Corona-Krise eine noch nie dagewesene und niemals absehbare Herausforderung für einen gesamten Wirtschaftszweig dar.

Um auf die Nichtdurchführung des Stadtfests, aber vor allem auch auf die Nöte der Veranstaltungsbranche auch in der Region hinzuweisen, werden nun am Freitag ab 21 Uhr an zwei großen Veranstaltungsorten des Stadtfests, dem St.-Mang-Platz und dem Rathausplatz, für drei Stunden mit der St.-Mang-Kirche und dem Rathaus zwei prominente Gebäude rot angestrahlt. Weitere Informationen über unseren Verein finden Sie hier: www.cm-kempten.de


Tags:
Stadtfest Coronavirus Ausfall Veranstaltung


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