Proteste gegen Stellenabbau von Telekom Ausbildungsplätzen in Kempten
Die Deutsche Telekom will die Anzahl der Ausbildungsplätze drastisch reduzieren. Vom drohenden Kahlschlag betroffen sind zudem auch weitere Arbeitsplätze. Derzeit sind 608 Beschäftigte in der Ausbildung aktiv. Bei Umsetzung der würden davon lediglich 335 Stellen bestehen bleiben.
In Kempten gibt es zu Zeit 74 Auszubildende, EQ Praktikanten und Dual-Studierende, sowie 7 Beschäftigte, deren Arbeitsplätze von diesem Plänen gefährdet sind.
Am Mittwoch, den 05.08.15 findet dazu um 18 Uhr eine Protestaktion der Beschäftigten in Kempten am Telekom-Gelände, Bahnhofsplatz 35, 87435 Kempten statt. Unter dem Motto „Mahnwache für die Ausbildung“ nehmen Auszubildende, Beschäftige und Interessenvertreter an einer Mahnwache vor dem Telekomgebäude teil.
Die Deutsche Telekom bildet zurzeit bundesweit etwa 2900 Auszubildende, EQ Praktikanten und dual Studierende jährlich aus. Im Februar dieses Jahres gab die Telekom die Planungszahlen für die nächsten Jahre bekannt, nach denen diese Anzahl drastisch auf nur noch 1662 Ausbildungsplätze reduziert werden soll.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) weist die Pläne zum Stellenabbau bei Telekom Ausbildung als „vollkommen unverantwortlich“ zurück und fordert das Unternehmen auf, sich in den Verhandlungen über die Ausbildungsquote endlich zu bewegen. „Die geplante Reduzierung der Ausbildungsplätze bei der Deutschen Telekom und die damit verbundene Absenkung der Ausbilderstellen ist für ein Unternehmen mit großer sozialer Verantwortung, deren größter Anteilseigner nach wie vor der deutsche Staat ist, einfach nicht tragbar und nachvollziehbar “, kritisiert Thim Albrecht, Vorsitzender des ver.di Landesfachbereichsjugendfachkreises 09, Telekommunikation und IT, Bayern. „Die geplanten Maßnahmen gefährden nicht nur die Zukunft vieler junger Menschen und Beschäftigter, sie stellen außerdem das Erreichen wichtiger Unternehmensziele, wie zum Beispiel den geplanten Netzausbau der Telekom, in Frage.“ Lt. ver.di werden dadurch nicht nur Zukunftschancen für junge Menschen vernichtet, sondern bedroht sind auch die Arbeitsplätze der Ausbilder.
ver.di fordert stattdessen eine deutlich höhere Anzahl von Ausbildungsplätzen, sowie ein umfassendes Maßnahmenpaket zu Struktur und Inhalten der Ausbildung, um die sich ständige weiterentwickelnde Welt der Technik mit gut und zukunftsorientiert ausgebildeten Menschen auf- und ausbauen zu können. Albrecht stellt klar: „Wir werden es nicht kampflos hinnehmen, wenn der Konzern den jungen Menschen die Zukunft verweigern möchte und seiner sozialen Verantwortung nicht nach kommt“.
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