Knapp 3.900 Einsätzen in 12 Monaten
In Kempten teilen sich zwei Hilfsorganisationen die lebenswichtige Aufgabe des Rettungsdienstes. Eine davon ist die Johanniter-Unfall-Hilfe, die jetzt ihre beeindruckenden Einsatzzahlen des Vorjahres vorlegte.
Die rot-gelben Engel der Johanniter wurden im vergangenen Jahr von der Rettungswache Kempten aus zu 1830 Notfalleinsätzen gerufen. Bei 943 davon wurde zusätzlich ein Notarzt benötigt. Der First-Responder, der in der Allgäu-Metropole erst seit dem 1. Juli 2016 in Dienst ist, rückte 49 Mal aus. Hinzu kamen weitere 1910 Krankentransporte. Bei diesen insgesamt 3.879 Einsätzen legten die haupt- und ehrenamtlichen Helfer stolze 95.859 Kilometer zurück.
„Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Zahlen bei unseren Rettungsdiensten um 213 an“, erklärt Philipp Tschugg, Sachgebietsleiter Rettungsdienst bei den Johannitern im Allgäu. „Die Patientenanzahl ist mit durchschnittlich 316 Einsätzen pro Monat über das Jahr weitgehend stabil, nur die Ursachen sind natürlich unterschiedlich. Während im Sommer vermehrt Kreislaufbeschwerden zu verzeichnen sind, häufen sich im Winter witterungsbedingt die Einsätze wegen Verletzungen auf glatten Straßen und Gehwegen“, so Tschugg weiter.
In Kempten halten die Johanniter Rettungs- und Krankentransportwagen für Notfalleinsätze und Krankentransporte vor. Außerdem besetzen sie an den Standorten Kempten, Haldenwang, Unterthingau und Sonthofen jeweils einen First Responder. Dieser steht zur Unterstützung des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes bei Engpässen bereit und kommt in erster Linie nachts und am Wochenende zum Einsatz. Er ist mit einem speziell ausgebildeten ehrenamtlichen Helfer besetzt. Dieser übernimmt in einer Notsituation die Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungswagens. So wird das versorgungsfreie Intervall verkürzt und wertvolle Zeit eingespart.
„Gerade in ländlichen Gebieten ist der First Responder eine absolut wertvolle Ergänzung“, findet Philipp Tschugg. „Denn hier vergeht mehr Zeit bis zum Eintreffen eines öffentlich-rechtlichen Rettungsmittels oder des Notarztes als in der Stadt. Der First Responder schließt diese Lücke“, erklärt Tschugg und fügt hinzu: „Der durchschnittliche Zeitvorteil des First Responder der Johanniter betrug im vergangenen Jahr rund acht Minuten – acht Minuten die entscheiden.“
Die Johanniter freuen sich bei ihrer oftmals lebensrettenden Aufgabe über jede helfende Hand. „Die vielen ehrenamtlichen Rettungskräfte, die unsere hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen, opfern aus freien Stücken ihren Feierabend, ihre Wochenenden oder Teile Ihres Urlaubs bzw. der Semesterferien, um als Rettungsdiensthelfer, Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten für Menschen in akuten Notlagen da zu sein“, weiß Philipp Tschugg. „Viele von ihnen engagieren sich bereits seit ihrer Jugend bei uns, etwa bei der Johanniter-Jugend. Andere sind den Johannitern seit ihrem Zivildienst treu oder kommen im Erwachsenenalter hinzu. Wir sind dankbar für jeden Einzelnen von ihnen.“
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