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Sendung: Guten Abend Allgäu
 
 
Arbeitsagentur
(Bildquelle: Bundesagentur für Arbeit)
 
Kempten
Dienstag, 1. Juli 2014

Erfolgreicher Arbeitsmarkt im Allgäu

Im Juni zeigte sich der Arbeitsmarkt im Allgäu und am bayerischen Bodenseeufer anhaltend stabil. Erneut waren weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote verbesserte sich nochmals leicht um 0,1 Prozentpunkte auf drei Prozent.  Damit wurde auch der niedrigste Wert des laufenden Jahres erreicht.

Aktuell waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen 10.548 Frauen und Männer bei den Vermittlern der Arbeitsagentur und in den Jobcentern arbeitslos gemeldet, 461 weniger als im Mai. Stabilität signalisiert auch ein Vergleich mit dem Vorjahr, denn seinerzeit erreichte die Arbeitslosenquote mit 2,9 Prozent einen ähnlich guten Wert. Im Vergleich zum Vormonat standen knapp 50 Stellenangebote weniger zur Verfügung. Der Kräftebedarf blieb mit knapp 4.000 Beschäftigungsmöglichkeiten jedoch deutlich höher als im Juni des vorigen Jahres. „Der Arbeitsmarkt hat sich auch im Juni im Allgäu stabil gezeigt. Wie in den vergangenen Jahren haben auch dieses Mal mehr Menschen eine neue Beschäftigung aufgenommen“, kommentiert Peter Litzka, Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen die aktuelle Entwicklung. „Erfreulich ist auch, dass im Juni so wenig Menschen neu arbeitslos wurden wie in keinem anderen Monat des laufenden Jahres.“

Arbeitslose Menschen
Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es unter den arbeitslosen Menschen viel Bewegung. So auch im Juni. Knapp 1.240 Kräfte meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit neu arbeitslos, so wenige wie in keinem Monat des laufenden Jahres.  Gleichzeitig starteten im Juni mehr Menschen in eine neue Beschäftigung, genau waren es 1.409. Damit gab es im vierten Monat in Folge mehr Menschen, die eine neue Arbeit aufnahmen als sich nach einer Beschäftigung neu bei den Vermittlern arbeitslos meldeten. Arbeitsaufnahmen erfolgten in der Hotellerie und Gastronomie, daneben im Verkauf und im Gesundheitssektor. Aber auch mit einer neuen Tätigkeit im Bürobereich konnten Menschen ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. Um bei drohender Arbeitslosigkeit die Chancen auf eine neue Beschäftigung zu vergrößern, hilft ein möglichst frühzeitiger Termin beim Arbeitsvermittler. Das zeigen die Beispiele einer medizinischen Fachangestellten, einer Altenpflegerin und einer Fachkraft für Lagerlogistik, die eine neue Tätigkeit beginnen konnten, ohne dass sie überhaupt arbeitslos wurden.

Qualifizierung steigert Berufschancen
In Stellenbeschreibungen werden aktuelle berufliche Kenntnisse gefordert. Um die Chancen arbeitsloser Menschen auf eine neue Beschäftigung zu erhöhen, führt die Agentur für Arbeit immer wieder Qualifizierungen durch. So startete dieser Tage für sechs Teilnehmer eine Weiterbildung zur Fachkraft Marketing und Vertrieb.  Für weitere arbeitslose Menschen stehen Umschulungen zum Industriemechaniker, Spengler, Speditionskaufmann oder zum Milchtechnologen an.

Nicht nur für arbeitslose Menschen ist berufliche Weiterbildung wichtig. Um das Risiko, arbeitslos zu werden, zu verringern, kann die Arbeitsagentur unter bestimmten Voraussetzungen auch Arbeitgeber fördern, die Mitarbeiter ohne Berufsabschluss qualifizieren. Verschiedene Fortbildungen zum Maschinen- und Anlagenführer sowie im Bereich Altenpflege werden derzeit durchgeführt.

Kräftebedarf auf gutem Niveau
Die Nachfrage nach Arbeitskräften blieb ähnlich hoch wie im Juni des vorigen Jahres. Unter den mehr als 1.100 neuen Beschäftigungsmöglichkeiten war das produzierende Gewerbe stark vertreten. Im Maschinen- und Fahrzeugbau sowie in der Metallbearbeitung waren allein gut 200 neue Jobs zu besetzen. Gefragt waren auch Köche und Servicepersonal, denn besonders in den Tourismusregionen des südlichen Oberallgäus und am Bodensee ist jetzt Hauptsaison, die für viel Beschäftigung sorgt. Arztpraxen suchten medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte, Seniorenheime hatten Stellen für qualifizierte Pflegefachkräfte zu besetzen. Das  Baugewerbe hat weiter gut zu tun. Allein im Juni wurden mehr als 50 Maurer, Zimmerer, Maler, Klempner und andere Fachkräfte gesucht. Der Logistiksektor bot eine ganze Reihe von Stellen für Berufskraftfahrer und Lagerfachpersonal zur Besetzung an. Auch hochqualifizierte Stellen wie z.B. ein Key-Account-Manager für einen europaweiten Einsatz wurden aktuell neu angeboten.

Die Personengruppen
Bei den meisten Personengruppen waren im Juni weniger Menschen arbeitslos als noch im Monat zuvor. Auffällig zeigte sich insbesondere der Rückgang bei Frauen. Während insgesamt 460 Menschen weniger arbeitslos waren als im Mai, zählten mehr als 300 Personen und damit zwei Drittel des Gesamtrückgangs zu den weiblichen Kräften. Viele haben im Juni eine Beschäftigung in den Tourismusregionen des Allgäus aufgenommen. Bei den Älteren – dazu zählen lt. Statistik Menschen ab 50 Jahren – ging die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls zurück. Aktuell waren 116 Kräfte weniger ohne Beschäftigung als im Monat zuvor. Weiterhin zählt aber mehr als jeder dritte Arbeitslose zur Generation 50-Plus. Gerade in dieser Altersgruppe sind viele qualifizierte Menschen gemeldet, die dank ihrer Berufserfahrung den Mangel an Fachkräften lindern können. Jüngere im Alter bis zu 25 Jahren waren weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als andere. Jeder zehnte arbeitslos gemeldete Mensch gehörte zu dieser Altersgruppe. Kaum Veränderungen gab es bei Menschen, die schon längere Zeit beschäftigungslos sind. 2.300 Menschen waren im Juni bereits ein Jahr und länger ohne Job. Persönliche und gesundheitliche Einschränkungen erschweren bei diesem Personenkreis eine Integration in den Arbeitsmarkt.

Regionale Entwicklungen im Jahresvergleich
Aktuell waren im Juni im gesamten Bezirk der Arbeitsagentur knapp 340 Frauen und Männer mehr arbeitslos als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Entsprechend  lag die Arbeitslosenquote mit drei Prozent lediglich leicht über dem entsprechenden Vergleichswert. Robust zeigte sich der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Lindau, Ober- und Unterallgäu. Hier erreichte die Arbeitslosenquote jeweils denselben Wert wie im Jahr zuvor. Anders sah es in Kempten, Memmingen sowie im Ostallgäu aus. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit in diesen Gebietskörperschaften nach oben. Auch wenn die Stadt Kaufbeuren im gesamten Bezirk der Arbeitsagentur weiterhin die höchste Arbeitslosigkeit zu verzeichnen hatte, war es dennoch der einzige Bereich, in dem sich die Arbeitslosigkeit innerhalb eines Jahres leicht verbesserte. Aktueller Wert: 5,5 Prozent. Stark präsentierte sich der Arbeitsmarkt erneut im Unterallgäu. Diese Region erzielte im Juni erstmals im laufenden Jahr eine Eins vor dem Komma. Das Ergebnis von 1,9 Prozent kann sich auch im deutschlandweiten Vergleich gut sehen lassen.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der sozialen Grundsicherung
Seit Einführung der sozialen Grundsicherung werden arbeitslose Menschen von der Arbeitsagentur und in den Jobcentern betreut. Im Juni entwickelten sich beide Bereich unterschiedlich. So waren bei der Arbeitsagentur aktuell 464 Menschen weniger arbeitslos als im Monat zuvor. Bei den Jobcentern, die für arbeitslose Menschen in der sozialen Grundsicherung zuständig sind, gab es im Ergebnis kaum Veränderungen. So waren in den sieben Jobcentern 4.649 arbeitslose Frauen und Männer gemeldet. Die Agentur für Arbeit kümmerte sich im selben Zeitraum um 5.889 arbeitslose Menschen.

Ausbildungsmarkt - Betriebe tun sich schwerer
Der Ausbildungsmarkt zeigte auch im Juni seine zwei Gesichter. Betriebe meldeten im bisherigen Verlauf des Ausbildungsjahres so viele Ausbildungsplätze wie seit Jahren nicht mehr. Damit blieb die Situation auf dem Ausbildungsmarkt für junge Menschen, die eine Lehrstelle suchten, weiter gut. Schwieriger wird die Suche nach geeigneten Azubis vor allem für kleine Betriebe, denn insgesamt waren deutlich mehr Ausbildungsplätze als Bewerber gemeldet. Seit dem Start des Beratungsjahres stellten Betriebe mehr als 5.340 Lehrstellen zur Verfügung. Bei den Jugendlichen gab es ebenfalls einen Zuwachs. So meldeten sich 4.140 junge Menschen als Bewerber um eine Ausbildungsstelle, knapp 280 mehr als bis zum Juni des vergangenen Jahres. Wie in den Vorjahren herrschte damit rein rechnerisch erneut ein starkes Übergewicht an gemeldeten Ausbildungsplätzen. Bis zum Juni waren noch mehr als 1.900 Ausbildungsplätze nicht vergeben, 1.200 junge Menschen hatten bisher keinen Ausbildungsplatz, der ihren Vorstellungen entsprach. Für eine endgültige Bewertung ist es derzeit noch zu früh, denn bis zum traditionellen Start des neuen Ausbildungsjahres im September sind weitere Veränderungen zu erwarten.


Tags:
arbeitsmarkt arbeitslosigkeit allgäu bodensee


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