Krätzebefall in Kaufbeurer Asylbewerberwohnheim
In zwei Asylbewerberwohnheimen in der Stadt Kaufbeuren haben sich ca. 35 Kinder, Frauen und Männer infiziert. Insgesamt werden derzeit ca. 100 Personen durch die ortsansässigen Hautärzte untersucht und behandelt. Das Gesundheitsamt hat deshalb einen Bekämpfungs- und Behandlungsplan aufgestellt.
Die Stadtverwaltung und das Gesundheitsamt treffen zudem sämtliche nach dem Infektionsschutzgesetz erforderlichen Maßnahmen. So dürfen die Bewohner der betroffenen Asylbewerbereinrichtungen bis auf Weiteres keine Gemeinschaftseinrichtungen (z. B. Schulen, Kindergärten) mehr besuchen. Alle Eltern von Kindern aus den betroffenen Einrichtungen, die von erkrankten Kindern besucht wurden, erhalten ein Informationsschreiben des Gesundheitsamtes, in dem über die Krankheit informiert wird.
Die betroffenen Personen sind schon einige Wochen bis Monate in der Region. Man kann deshalb derzeit nicht sagen, ob sie bereits in ihrem Heimatland oder in der zentralen Sammelstelle in München infiziert worden sind. Die Milben, die die Krätze auslösen, sind maximal einen halben Millimeter groß und werden durch direkten Körperkontakt weitergegeben.
Behandelt werden die Befallenen mit dem rezeptpflichtigen Wirkstoff Permethrin in Salbenform. Es ist eine mehrmalige und zeitgleiche Behandlung aller erkrankten Personen und engen Kontaktpersonen notwendig. Die Wiederholung ist aus Sicherheitsgründen erforderlich, um alle Milben abzutöten. Am wichtigsten ist jedoch, dass zeitgleich Matratzen, Bettwäsche und Kleidungsstücke gewechselt, bei hohen Temperaturen gewaschen und desinfiziert werden. Da die Patienten selbst nicht über ausreichend Wechsel-Bettwäsche verfügen, wird ihnen diese von der Sozialhilfeverwaltung der Stadtverwaltung gestellt.
Die Personen werden alle gleichzeitig behandelt, um auszuschließen, dass sie sich gegenseitig wieder anstecken.
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