ESV Kaufbeuren unterliegt den Steelers aus Bietigheim
Eine 3:6-Niederlage kassierten die ersatzgeschwächten Kaufbeurer Joker im Auswärtsspiel beim aktuellen DEL2-Meister, den Steelers aus Bietigheim. Das klare Ergebnis täuscht ein wenig über den Spielverlauf hinweg, führten die Gäste doch bis in die Mitte des letzten Drittels mit 3:2 und waren einer Sensation nahe.
Neben den zwei Kontingentspielern Mitch Versteeg und Chris St. Jacques musste Mike Muller auch auf Martin Heider, Michael Baindl, Gregor Stein und Torhüter Stefan Vajs verzichten. Dafür gab Korbinian Sertl vom Oberliga-Kooperationspartner ERC Sonthofen sein Debüt und überzeugte mit einer starken Leistung.
Gleich zu Beginn konnten die Joker ein Powerplay – bis dahin nicht gerade die Paradedisziplin – zum Führungstreffer durch Max Lukes, der immer besser in Fahrt kommt, zum 0:1 erfolgreich abschließen. In der Folge verlegten sich Mullers Mannen auf die Defensive, um dem Angriffswirbel des DEL2-Meisters einigermaßen dagegen halten zu können. Auch konnte die erste eigene Strafzeit von Wayne Lucas unbeschadet überstanden werden. Korbinian Sertl bekam jede Menge zu tun, meisterte diese Aufgabe aber bravourös und konnte sich zudem auf seine aufmerksamen Vorderleute verlassen. Nach gut zwölf Minuten war der Goalie aber dennoch geschlagen, als den Gastgebern im Powerplay der Ausgleich durch Matt McKnight gelang. Die Steelers versuchten mit wütenden Angriffen, den Underdog in die Knie zu zwingen, bissen sich aber zunehmend an der Kaufbeurer Defensive die Zähne aus. Zumindest konnten die Joker den ersten Abschnitt ohne weiteren Schaden überstehen.
Im Mitteldrittel wendete sich das Blatt zunächst ein wenig. Immer wieder gelang es den Jokern, empfindliche Nadelstiche in die Abwehr der Steelers zu setzen. Auf der anderen Seite mussten sie in der Defensive auf der Hut sein, um die starke Offensive nicht zum Zug kommen zu lassen. So gelang Jannik Woidtke zur „Halbzeit“ sogar der 1:2 Führungstreffer. Diese Führung hielt allerdings nur zwei Minuten, ehe die Gastgeber durch Frederik Cabana über den erneuten Ausgleich zum 2:2 jubeln durften. Drei Minuten vor der zweiten Pausensirene gab Josh Burnell die passende Antwort, als er seine Farben erneut in Führung brachte und die zahlreich mitgereisten Gästefans von einer Sensation träumen ließ.
In den letzten zwanzig Minuten ging den Jokern, die gerade einmal drei Reihen zusammen brachten, mehr und mehr die Puste aus. Doch mit viel Einsatz hielten die Kaufbeurer bis zur Mitte des Schlussdrittels die knappe Führung. In der 50. Minute war es allerdings wiederum Matt McNight, der den Ausgleich besorgte und damit die Moral der Joker brach. Denn gerade einmal zwei Minuten später hatte Rene Schoofs mit dem 4:3 dem Spiel die komplette Wende gegeben. Leider konnten Mullers Mannen dem nichts mehr entgegen setzen. Im Gegenteil, Ex-Joker Dominic Auger brachte mit seinem Tor zum 5:3 gut vier Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung für die Steelers, die kurz vor dem Ende auch noch ein Powerplay durch Dennis Palka zum 6:3 Endstand nutzen konnten. Mit etwas Glück wäre in dieser Partie für die Joker, die nah an Auswärtspunkten dran waren, mehr drin gewesen. Dennoch kann man auf dieser guten Leistung in den nächsten Spielen sicherlich aufbauen. Zudem sollte sich die Personalsituation in den nächsten Spielen wieder ein wenig entspannen.
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