ESV Kaufbeuren gewinnt erstes DEL2-Heimspiel
Das erste Heimspiel der neuen Saison stand am Sonntagabend für den ESV Kaufbeuren auf dem Programm. Dabei gastierte der EC Bad Nauheim in der mit 2.511 Zuschauern gut besuchten erdgas schwaben arena. Diese sahen ein sehr intensives und über weite Strecken enges Spiel, doch mit einem Doppelpack in Unterzahl zog der ESVK im Schlussdrittel davon und gewann letztlich den Heimauftakt der Saison 2018/19 mit 7:3. Im Vergleich zum Freitagsspiel musste Trainer Andreas Brockmann auf Kapitän Sebastian Osterloh (Unterkörperverletzung) verzichten. Seinen Platz nahm Simon Schütz vom Kooperationspartner aus Ingolstadt ein.
Beide Teams wollten nach den Auftaktniederlagen die ersten Punkte verbuchen. Dafür Kaufbeuren kam mit viel Schwung aus der Kabine und hatte speziell durch die erste Reihe um Branden Gracel einige gefährliche Aktionen. Zählbares aber produzierten dann die Gäste, die in der sechsten Minute einen Konter zum 0:1 abschlossen. Nico Kolb lief nahezu frei von der linken Seite auf Stefan Vajs zu und setzte den Puck souverän in den kurzen Winkel. Die Hausherren waren optisch wie auch spielerisch oben auf, jedoch sprang nichts Zählbares dabei heraus, obwohl reichlich Chancen vorhanden waren. Dies hätte sich beinahe erneut durch Kolb gerächt. Der Stürmer tauchte wegen eines schlechten Wechsels des ESV frei vor Vajs auf, doch diesmal wehrte dieser den Rückhandversuch ab. In der 15. Minute musste Marvin Ratmann auf der Strafbank Platz nehmen. Die Folge war ein sehr ansprechendes Überzahlspiel Kaufbeurens mit einigen Schüssen auf das Gehäuse Boutins, doch blieb der Torerfolg weiterhin verwehrt. So ging es folglich mit 0:1 in die Pause.
Das zweite Drittel begann mit einer Strafe für die Gäste. In dieser sorgte jedoch zuerst Ex-Joker Steve Slaton für Gefahr, als er den Puck über das komplette Eis bis vor Vajs trug. Aber auch die Rot-Gelben sorgten noch für gute Möglichkeiten. Saarinen verpasste den Ausgleich nur knapp, als er einen Abpraller vor dem leeren Tor nicht mehr erwischte. Kurz nach Ablauf der Strafe sollte der Ausgleich dann aber doch noch fallen. Jere Laaksonens Schuss war für Boutin in der 25. Minute nicht zu halten. Die Antwort der Gäste sollte aber nicht lange auf sich warten. Nach nur einer Minute kam Jannik Woidtke unbedrängt an der blauen Linie zum Schuss und nutzte dies zum 1:2. Den Hessen tat der Treffer sichtlich gut und sie hatte viele Offensivaktionen zu verzeichnen. Nach einem ungenauen Zuspiel in der eigenen Zone hätten die Gäste in Person von Ratmann beinahe die Führung ausgebaut, doch zeigte Vajs einen sehr guten Reflex. Nauheim hatte nun endgültig das Momentum auf seiner Seite und dann auch noch die Chance in Überzahl. Nachdem Julian Eichinger auf der Gegenseite eine sehr gute Chancen liegen ließ, machte es auf der Gegenseite Maxmilian Hadraschek besser. Dessen verdeckter Schuss ging durch die Beine von Vajs zum 1:3 ins Tor. In der 34. Minute waren die Rollen dann vertauscht, denn Vajs behielt gegen Hadraschek in höchster Not mit der Stockhand die Oberhand. Die riesen Chance zum Anschluss hatte dann Sami Blomqvist nach einem Querpass Gracels, doch brachte er den Puck nicht über die Schoner Boutins. Dies war jedoch nur einer von mittlerweile wenigen ESV Angriffen. In der 37. Minute wurde es dann kurz ruppig auf dem Eis, nachdem Mike Dalhuisen Florian Thomas foulte. Doch Philipp Messing zeigte, dass der ESVK Gegenwehr zeigte, auch wenn er dafür ebenfalls mit auf das Sünderbänkchen musste. Nach Ablauf der Strafzeit sollte sich der ESVK dann auch auf dem Scoreboard zurückmelden. Florian Thomas nutzte den vielen Verkehr vor Boutin und traf mit einem überlegten Schuss zum 2:3 in der 39. Minute. Mit diesem wieder relativ offenen Spielstand ging es nach einem guten Nauheimer Drittel in die Pause.
Andi Brockmann nutzte die Pause um die Reihen umzustellen, tauschte Ossi Saarinen mit Alexander Thiel, und versuchte mit diesem Akzent, seine Mannen wieder besser ins Spiel finden zu lassen. Und dies sollte sehr gut aufgehen. In Überzahl setzte Julian Eichinger zum Schlagschuss an und fand aber mit viel Übersicht Jere Laaksonen. Der Finne ließ sich nicht zwei Mal bitten und schoss den Puck zum 3:3 in die Maschen in der 44. Minute. Den Allgäuern versetzte dieses Tor nun richtig Schwung, doch nahmen sie sich diesen mit einer Strafzeit eigentlich selber. Doch es kam anders. Als Thiel die Scheibe klärte und von der gegnerischen blauen Linie aufs Tor brachte, passte der Schuss genau in den Winkel über die Fanghand des verdutzten Boutin. 4:3 in Unterzahl! Und das sollte noch nicht alles gewesen sein. Mittlerweile in der 48. Minute, liefen Gracel und Blomqvist einen Konter. Letzterer nahm den Querpass direkt, traf über die Schoner Boutins und machte die erdgas schwaben arena zu einem Tollhaus. Der ESVK hatte das Spielgeschehen nun fest im Griff und baute die Führung in Überzahl aus. Simon Schütz zog in der 57. Minute ab zum 6:3. Für die Gäste kam es aber noch bitterer. Max Schmidle störte den Spielaufbau, Ossi Saarinen nahm den Puck mit, legte zurück auf Schmidle und der heutige Kapitän sorgte für den 3:7 Endstand. Ein nach dem Spielverlauf doch zu deutliches Ergebnis, da vor allem die Gäste im Mitteldrittel den Hausherren viele Probleme bereiteten.
Auf der anschließenden Pressekonferenz sah Christof Kreutzer ein erstes Drittel mit etwas mehr Vorteilen für Kaufbeuren und einem klar besseren Mitteldrittel seines Teams. Zum Schlussdrittel verkniff er sich einen Kommentar. Andi Brockmann war vor allem mit diesem letzten Drittel zufrieden, da dies auch den Weg zeigte, wie er spielen wolle. Die ersten beiden Drittel waren ihm zu verspielt.
Tore: 0:1 (6.) Kolb (Ratmann); 1:1 (25.) Laaksonen; 1:2 (26.) Woidtke (Brandl), 1:3 (32.) Hadraschek (Kolb), 2:3 (39.) Thomas (Saarinen), 3:3 (44.) Laaksonen (Eichinger, Schmidle – PP1); 4:3 (47.) Thiel (SH1); 5:3 (48.) Blomqvist (Gracel, Schütz – SH1); 6:3 (58.) Schütz (Gracel, Blomqvist – PP1); 7:3 (59.) Schmidle (Saarinen, Laaksonen)
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