Stadtrat in Lindau stimmt für Thermen-Bau am Bodensee
Geht es nach den Plänen der Stadt Lindau und einem Investor, dann soll mitten in einem Landschaftsschutzgebiet eine der größten Thermen am Bodensee entstehen. Am Abend entschied sich der Stadtrat mit 21 zu 9 Stimmen für die Verwirklichung des Projekts. Die Maßnahme hat ein Gesamtvolumen von ca. 40 Millionen Euro, davon fallen auf die Stadt ca. 12 Millionen für das Familienbad, die restliche Summe trägt der Investor für die Therme einschließlich Infrastruktur, wie Parkplätze etc. Die Stadt muss jedoch in den sauren Apfel einer Bürgschaft über 10 Millionen Euro beißen, für den Fall das der Investor pleite geht. Die Investitionssumme von ca. 12 Millionen Euro für das Familienbad wird über neue zusätzliche Schulden finanziert.
Eine zunächst vom Investor gedachte Bürgschaftsübernahme durch ein Bankenkonsortium war nicht erfolgreich. Dieses Risiko soll die Stadt jetzt tragen.
Eine Bürgerinitiative will den Bau, wie auch die Zerstörung des Landschaftsschutzgebietes verhindern. Mit einer Unterschriftsaktion, Flyern und einer Demonstration vor dem Alten Rathaus auf der Lindau Insel kommt der Unmut und Widerstand der Gegner zum Ausdruck. 110
Hauptkritikpunkte dieser Bürgerinitiative sind die Halbierung der Strandfläche im Eichwaldbad, eine 130 m lange und 7 m hohe Schallschutzwand zwischen Eisstadion und Sauna und neue Liegeflächen auf dem stark genutzten Eichwald-Parkplatz. Hier wird befürchtet, dass diese Fläche belastet ist. Auch die Neuverschuldung steht in der Kritik.
Eine im Februar dieses Jahres geplante Baumfäll-Aktion konnte durch Protest des Bund Naturschutz gestoppt werden.
Die Stadt Lindau kritisiert die Darstellung der Fakten auf der Homepage, wie auch in Flyern, die verteilt wurden. Derzeit werden rechtliche Schritte geprüft.
Die Bürgerinitiative hat die Baumaßnahme bereits einem Fachanwalt zur Prüfung vorgelegt.
Nach Beschlussfassung durch den Stadtrat werden die abschließenden rechtlichen Möglichkeiten geprüft.
In der Lindauer Bevölkerung wird u.a. kritisiert, dass die Bürgerinitiative Ende Februar unter Ausschluss der Öffentlichkeit und Presse Aktionen beschlossen hat.
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