Lindauer Oberbürgermeister besucht Flüchtlingsunterkünfte
Neugierige Blicke von Kindern, Frauen und Männern mit dunkler Hautfarbe sind auf Tobias Walch gerichtet, der in der Mitte stehend die Situation vor Ort erklärt. Die meisten der Flüchtlinge aus Kleinasien und Afrika verstehen zwar so gut wie nichts von dem was er sagt, trotzdem schauen sie gespannt was passiert. So geschehen bei einem Besuch von OB Dr. Gerhard Ecker und dem Lindauer Landrat Elmar Stegmann in einer Flüchtlingsunterkunft in Unterreitnau.
Beim Besuch dieser Flüchtlingsunterkunft haben sie sich beide mit Tobias Walch, der beim Landratsamt Lindau für das Flüchtlingswesen verantwortlich ist, ein Bild von der Situation vor Ort verschafft. In dem Haus leben derzeit 22 Personen, darunter auch eine Familie mit vier Kindern aus Afghanistan. Gemeinsam anpacken ist in der Gemeinschaftsunterkunft mit den insgesamt fünf Wohnungen enorm wichtig. Die ehrenamtlichen Helferinnen vor Ort kümmern sich liebevoll, aber auch mit einer gewissen Strenge um die Bewohner. So erklären sie ihnen, dass sie für die Ordnung und Sauberkeit im Haus selbst verantwortlich sind und auch wie die komplizierte Mülltrennung im Landkreis Lindau funktioniert. Das klappe laut den Helferinnen auch schon sehr gut.
Deutschkurse und Arbeit finden sind wichtig
Ein kleiner Junge aus Afghanistan kann bereits einige Sätze auf Deutsch. Stolz erzählt er in der Runde wie er heißt, wo er wohnt und wie alt er ist. Doch nicht jedem fällt das Reden auf Deutsch schon so leicht. Alle Bewohner sind jedoch bemüht und wollen die Sprache unbedingt und so schnell wie möglich beherrschen. Dafür werden Deutsch-Kurse angeboten, die die Flüchtlinge regelmäßig besuchen. Genauso wichtig wie das Erlernen der Sprache ist eine Arbeits- oder eine Praktikumsstelle. OB Dr. Ecker findet es sehr vorbildlich, dass sich so viele Lindauerinnen und Lindauer für die Flüchtlinge einsetzen und ihnen helfen wollen. „Die Helferinnen hier packen richtig gut an und ihr Einsatz verdient großes Lob“, stellte er vor Ort fest. Derzeit leben im Landkreis Lindau bereits über 630 Flüchtlinge, im Stadtgebiet Lindau sind es rund 240. Bis Ende des Jahres werden nach Schätzungen etwa 800 Plätze für Flüchtlinge gebraucht.
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