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Der Lindauer Hafen mit den Wahrzeichen Löwe und Leuchtturm
(Bildquelle: AllgäuHIT)
 
Bodensee - Lindau
Donnerstag, 9. Januar 2014

Aufatmen am bayerischen Bodensee

Bereits seit den 90er Jahren ist bekannt, dass die Bahnflächen auf der Hinteren Insel in Lindau am Bodensee Schadstoffe enthalten. Weil alle Bodenanalysen ergaben, dass diese Schadstoffe im Boden gebunden und nicht flüchtig sind, gab es weder seitens der Aufsichtsbehörden noch seitens der Deutschen Bahn einen akuten Handlungsbedarf zur Altlastensanierung.

Die ehemalige Deutsche Bundesbahn betrieb auf der Fläche zeitweilig ein Öllager. Außerdem wurden Bodenmaterialien aufgebracht, die Aschen und Schlacken aus der Zeit des Dampflokbetriebes enthielten. Als die Deutsche Bahn (DB) als Nachfolgeorganisation der Deutschen Bundesbahn die Flächen übernahm, führte sie eine Altlastenerkundung durch, wie bundesweit auf hunderten anderer Verdachtsflächen.

In Lindau wurden 1995 und 1999 ausführliche Bodenuntersuchungen durchgeführt. Dabei fand man polyzyklische Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle, wie sie in Aschen und Schlacken typisch sind. Im Bereich des ehemaligen Öllagers wurden außerdem Mineralölkohlenwasserstoffe gefunden. Alle Schadstoffe sind jedoch an die Bodenpartikel gebunden und nicht flüchtig.

Diese Bodengutachten wurden den Aufsichtsbehörden beim Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt vollständig zur Verfügung gestellt. Die Behörden sahen keinen Handlungsbedarf für eine rasche Altlastensanierung. Mit Zustimmung der Behörden vermietete die DB Teilflächen für eine gewerbliche Nutzung. So nutzt eine Firma die mit Kies bedeckten Flächen zurzeit für eine Ausstellung.

Im Jahr 2009 wurde im Auftrag der DB ein weiteres Bodengutachten erstellt. Hintergrund waren nicht neue Verdachtsfälle, sondern Planungen der Bahn und der Stadt, die Flächen städtebaulich zu entwickeln. Weil im Zuge dieser Flächenentwicklung auch eine Altlastensanierung vorgesehen ist, ging es der Bahn um eine Einschätzung des Gutachters zu den Entsorgungswegen und möglichen Kosten einer Altlastensanierung. Dabei wurden auch noch einmal Bodenuntersuchungen vorgenommen, die jedoch keine anderen Ergebnisse brachten als die aus den 90er Jahren bekannten. Diese Ergebnisse wurden den Aufsichtsbehörden mittlerweile zur Verfügung gestellt.

Ergänzend zu den Bodenuntersuchungen führte die Bahn ein langjähriges Grundwassermonitoring durch, dessen Ergebnisse dem Landratsamt ebenfalls vorliegen. Dabei wurden nur kleinräumige Schadstoffbelastungen festgestellt, die aber keinen Anschluss ans Bodenseewasser haben. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand kann deshalb eine Gefahr aus den Altlasten der Bahn für das Bodenseewasser ausgeschlossen werden.

Das Landratsamt Lindau nimmt auf seiner Homepage Stellung:
Die Deutsche Bahn AG hat dem Landratsamt Lindau das Gutachten der Firma Kling Consult aus dem Jahre 2009 vollständig vorgelegt. Das Gutachten hat im Vergleich zu den bisherigen Erkenntnissen keine neuen Erkenntnisse ergeben. Lediglich die Schadstoffverteilungen wurden zum Teil örtlich näher konkretisiert. Das Gutachten bestätigt eine oberflächennahe Verunreinigung von Teilen des Bahngeländes am Bahnhof Lindau durch Mineralöle, vereinzelt Schwermetalle und polycyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK’s). Diese rühren von bahntypischen Nutzungen wie zum Beispiel Tank- und Wartungsanlagen sowie Werkstätten her und sind teilweise auf Auffüllungen mit Schlacken zurückzuführen, die bereits beginnend vor ca. 150 Jahren vorgenommen worden sind.

Es liegen auch Grundwasserbelastungen vor, die dem Landratsamt Lindau bekannt sind. Diese Grundwasserbelastungen müssen saniert werden, wenn die neue Nutzung des Bahngeländes bekannt ist, wobei die Sanierungsanforderungen nach Art und Umfang von dieser neuen Nutzung des Bahngeländes abhängen.

Eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung aus dem Bodensee war zu keinem Zeitpunkt gegeben.

Für das von der Firma Wiedemann genutzte Gelände wird das Landratsamt Lindau weitere Untersuchungen des Oberbodens veranlassen.


Tags:
gutachten schadstoffe bahn bodensee


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