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Sendung: Wach durch die Allgäuer Nacht
 
 
Michael Struck
(Bildquelle: AllgäuHIT/Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Allgäu)
 
Allgäu
Freitag, 22. September 2017

"Ehrenamt macht einfach glücklich!"

Michael Struck ist, das kann man ohne Übertreibung sagen, eine der wichtigsten Triebfedern in Sachen Ehrenamt, auf die die Johanniter im Ostallgäu zählen können. Die Ausbildungen, die der heute 56-Jährige im Lauf der Jahre bei den Johannitern absolviert und die Aufgaben, die er ebenso freiwillig übernommen hat, lesen sich wahrlich eindrucksvoll. Aktuell investiert er nach eigenen Angaben rund 30-36 Stunden pro Woche in sein ehrenamtliches Engagement, das zugleich sein liebstes Hobby ist. Warum er das macht? Aus Überzeugung und letztlich aus Liebe. „Man darf das Ehrenamt nie als eine Pflicht oder ein Muss ansehen“, betont er. „Ich liebe es, ein Johanniter zu sein. Das Gefühl, freiwillig zu helfen, gebraucht zu werden, das Feedback der Leute, das selbstständige Antreiben zur Erfüllung von Aufgaben – das macht einfach glücklich!“ Die Gesellschaft bräuchte mehr Leute wie ihn.



Michael Strucks Weg zu den Johannitern begann vor mehr als 15 Jahren und führte über seine Kinder. „Sie waren damals in der Johanniter-Jugend in Marktoberdorf. Dort wurde immer eine helfende Hand gebraucht“, erinnert sich der Vater von drei Töchtern und einem Sohn. Seinen Werdegang fasst er bescheiden in einer (trotzdem beeindruckenden) Aufzählung zusammen: „Zuerst war ich nur Helfer und Fahrer, später Sanitäter, dann Jugendgruppenleiter. Als solcher gründete ich eine eigene Johanniter-Jugend in Unterthingau. Dort wurde ich Ortsjugendleiter, dann Regionaljugendleiter, Bereitschaftsleiter und Ortsbeauftragter des Ortsverbandes Unterthingau.“ Im Rahmen all dessen hat Michael Struck, der vor seiner Pensionierung hauptberuflich Handwerker und Soldat war, Ausbildungen zum Sanitäter, Rettungsdiensthelfer, Demenzbetreuer, Jugendgruppenleiter, Breitenausbilder, Fachausbilder Betriebssanitäter, Ausbilder für Schulsanitätsdienst, für Erste Hilfe am Kind, für Ersthelfer von Morgen, für Jugend und Mentor sowie für Automatische Externe Defibrillation (AED) absolviert.

Angesichts dessen verwundert es nicht, dass auch auf die Frage, was denn alles zu seinen Aufgaben zählt, eine kurze Antwort kaum möglich ist. Dabei merkt man Michael Struck an, wie ungern er sich und das was er tut in den Fokus rückt. „In der Aufgabe als Regionaljugendleiter betreue ich 14 Schulsanitätsdienste mit zirka 300 Schülerinnen und Schülern. Hinzu kommen zwei Schulbetreuungen am Nachmittag mit 20-25 Kindern.“ Nicht zu vergessen die fünf Jugendgruppen, die die Johanniter hier im Allgäu in Kempten, Memmingen, Sonthofen, Unterthingau, Marktoberdorf und in Kaufbeuren (diese Gruppe ist ganz aktuell im Aufbau) unterhalten. „Da bin ich Ansprechpartner für die jeweilige Ortsjugendleitung und die dazu gehörigen Jugendgruppenleiter“, so Struck. Als wäre das noch nicht genug, ist er als Ortsbeauftragter zudem für 54 Sanitäter und Rettungssanitäter sowie zwei Bereitschaftsleiter mit ihren Stellvertretern zuständig und verwaltet eine Schnell-Einsatz-Gruppe Sicherheit und Technik mit 12 Mann und drei Fahrzeugen – und ganz nebenbei ist er seit Jahren mit großem Engagement beim Johanniter-Weihnachtstrucker dabei, wo er nicht nur zur Weihnachtszeit aktiv ist, sondern ganzjährig Transporte mit Hilfsgütern für Südosteuropa organisiert.

Was bringt jemanden dazu, sich in diesem Ausmaß ehrenamtlich zu engagieren? „Ich sehe es als mein Hobby an, Menschen auszubilden, mit Jugendlichen zu arbeiten oder im Notfall zu helfen – das ist zwar sehr ernsthaft und auch manchmal zeitlich zwingend, aber trotz allem ein schönes Hobby“, erklärt er lächelnd. Klar sei das eine oder andere „manchmal auch stressig, aber das ist im Leben immer so. Ich finde diese Aufgaben schön.“ In all den Jahren habe er dabei zahllose nette Geschichten, Begegnungen und Erlebnisse gesammelt. So viele, dass ihm spontan gar keine spezielle Begebenheit einfalle.

Die Frage nach der größten Herausforderung lässt sich da leider leichter beantworten: „Das Schwierigste heute ist, neue Leute dauerhaft zum Ehrenamt zu motivieren.“ Das Engagement gehe insgesamt deutlich zurück, bedauert er. „Hier müssen wir neue Wege finden.“ Trotzdem bleibt er verhalten optimistisch. „Ich hoffe, dass der Ortsverband Unterthingau in zehn Jahren immer noch die gleiche Aktivität hat wie heute.“ Dafür müsse er heute viele Weichen stellen „und hoffen, es sind die Richtigen.“ Denn: Mit 60 soll für ihn Schluss sein mit dem Ehrenamt. „Das ist mein fester Vorsatz“, sagt er und fügt augenzwinkernd hinzu: „es glaubt mir nur keiner.“ (PM)

 

 

 

 

 


Tags:
ehrenamt johanniter glücklich allgäu


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