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AÜW Batterie-Großspeicher von innen
(Bildquelle: AÜW)
 
Allgäu
Mittwoch, 11. April 2018

Neue Batteriegroßspeicher der AllgäuNetz im Einsatz

Energiewende: Stromerzeugung und Verbrauch passen zeitlich nicht immer zusammen. Das führt zu einem Ungleichgewicht im Stromnetz. Fünf Batteriegroßspeicher, geplant und umgesetzt durch die Firma egrid, verbessern seit Jahresanfang die Stabilität des Stromnetzes der AllgäuNetz.

Keine Frage, die Energiewende schreitet mit großen Schritten voran. So gehen fast täglich neue regenerative Erzeugungsanlagen ans Stromnetz. Ein toller Erfolg, bedenkt man, dass bereits heute im Allgäu gut 40% der benötigen Strommengen in der Region regenerativ erzeugt werden!

Mit der Entwicklung einher geht die Dezentralisierung der Stromerzeugung. Bei allen Vorteilen kommen dadurch unweigerlich neue Herausforderungen auf die Stabilität der Stromnetze zu.

„An sonnigen und windigen Tagen wird durch PV-Anlagen und Windräder viel Strom ins Netz eingespeist. Gibt es tagsüber nicht genug Stromverbraucher, kommt es zu einem Ungleichgewicht im Netz, das stetig ausgeglichen werden muss.“ erläutert Stefan Nitschke, Pressesprecher AÜW die Ausgangslage.

Mit dieser Herausforderung entstand bei AÜW und dem Stromnetzbetreiber AllgäuNetz die Idee an mehreren Stellen, insbesondere in unmittelbarer Nähe von Trafostationen und Umspannwerken, große Batteriespeicher zu installieren. Die Großbatterien sind an den Standorten Kempten, Ursulasried, Nesselwang, Rubi und Dietmannsried zum Jahresanfang erfolgreich in Betrieb gegangen.

„Die Hauptaufgabe der Batteriespeicher besteht darin, überschüssige Energie zwischen zu speichern und zeitversetzt wieder abzugeben. Das stützt die Netzstabilität.“, so Nitschke weiter.

Die Projektierung und Entwicklung der Steuerung des gesamten Batteriesystems erfolgte durch die egrid applications & consulting GmbH (egrid), einem Tochterunternehmen von AÜW. egrid hat sich auf die Planung, Beratung und Umsetzung von intelligenten Stromnetzen (Smart Grids) spezialisiert.

Installiert wurden insgesamt fünf Batterie-Großspeicher mit einer Leistung von 2,5 Megawatt auf Basis von Lithium-Ionen Batterien. Die Investition in Höhe von 1,65 Millionen Euro trägt das Allgäuer Überlandwerk, ohne Inanspruchnahme staatlicher Förderungen. Die Amortisationszeit der Investition liegt dabei unter acht Jahren.

Alle Speicher werden in ein zentral gesteuertes System integriert und miteinander verbunden. Die Steuerung erlaubt eine flexible Nutzung des Speichersystems und erfüllt dabei folgende Aufgaben:

Primärregelleistung als Beitrag zur Netzstabilität

Spitzenlastkappung zur Netzentlastung

Bereitstellung von Notstrom für lokale Netzdienstleistungen

„Wir freuen uns sehr, mit diesem Projekt erneut Vorreiter auf dem deutschen Strommarkt zu sein und somit unserer Vision als „Motor der Energiewende“ gerecht zu werden.“, fasst Michael Lucke, Geschäftsführer AÜW zusammen.


Weiterführende Informationen zum Projekt und technischer Hintergrund:

Speicher sind wichtig, um Energieerzeugung und Energieverbrauch zeitlich zu entkoppeln. Denn nicht immer, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht, wird der dann erzeugte Strom auch von den Verbrauchern benötigt. Aus diesem Grund zählt das effiziente Speichern von Strom zu den wichtigen Bausteinen der Energiewende. Geraten im europäischen Stromverbundnetz Erzeugung und Verbrauch elektrischer Energie aus dem Gleichgewicht, wird Regelleistung in positiver oder negativer Richtung benötigt, um die Frequenzstabilität zu gewährleisten. Der Batteriespeicher liefert also fehlende Energie in das Netz oder nimmt überschüssige Energie aus dem Netz auf. Konventionelle Kraftwerke können diese Regelleistung erst nach mehreren Sekunden liefern, der Batteriespeicher liefert sie in Millisekunden.

Großspeicheranlagen arbeiten durch ihre schnellen Reaktionszeiten im Rahmen der Netzstabilisierung sehr effizient. Die Steuerung von großen Kraftwerken kostet Zeit und Geld. Batteriespeicher bieten hier heute schon ein gutes Kosten-Nutzen Verhältnis. (PM)


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AÜW
 
             


Tags:
aüw batteriegroßspeicher



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