Mit wenig Aufwand Lebensfreude und Nähe schenken
„Man kann schon mit ganz wenigen Mitteln Kindern in der Region ganz viel Lebensfreude schenken“, ist Nicole Schön überzeugt. Die Sachgebietsleiterin Fundraising denkt dabei an das außergewöhnliche Projekt LaVista, mit dem sich die Johanniter um die Kinder von inhaftierten Vätern kümmern, die in der JVH Kempten ihre Gefängnisstrafe absitzen. Nun hat die Hilfsorganisation ihr Projekt bei der großen Spendenverdoppelungsaktion der Sparkasse Allgäu eingereicht, die am 9. Dezember auf der regionalen Plattform gut-fuer-das-allgaeu.de gestartet wurde.
„Wir würden uns im Namen der Kinder sehr über Unterstützung aus der Bevölkerung freuen“, so Nicole Schön. „Der Zeitpunkt ist gerade jetzt sehr günstig.“ Schließlich gibt das Geldinstitut zu allen eingehenden Einzelspenden (bis zu 200 Euro) noch einmal den gleichen Betrag dazu. Die Aktion endet, wenn 10.000 Euro verdoppelt wurden. Eine Spende an das Projekt muss über den Direktlink www.gut-fuer-das-allgaeu.de/projects/50582 erfolgen. Diplom-Sozialpädagogin Annette Zuck-Rzymann, die Leiterin von LaVista, erläutert, worum es bei dem Projekt geht: „Mit LaVista ermöglichen die Johanniter (in Kooperation mit der Justizvollzugsanstalt Kempten) den Kindern von strafgefangenen Vätern zusätzliche, kindgerechte Besuchszeiten im Gefängnis.
Die teilnehmenden Väter und Kinder treffen sich unter professioneller Begleitung alle zwei Wochen innerhalb der Anstalt für zwei volle Stunden zum Spielen, Basteln und Reden. Ziel ist es, die Vater-Kind-Bindung zu stärken. Denn nur wenn die Kinder stark bleiben, können sie sich positiv entwickeln“. „Die meisten der Kinder sind dem Inhaftierungsschock hilflos ausgeliefert“, so Annette ZuckRzymann.
„Viele wissen oder verstehen gar nicht, warum ihr Papa so lange weg ist. Andere schämen sich vor der Reaktion des Umfeldes und reagieren mit Rückzug oder Aggression. Der nunmehr alleinerziehende Elternteil ist oft ebenfalls mit der Situation überfordert, die ganze Familie steht vor einer Zerreißprobe. Unsere Sozialarbeiterin steht den Familien mit Rat und Tat zur Seite. Sie hilft kleineren Kindern, die negativen Vorstellungen, die diese oft mit Gefängnis verbinden, zu revidieren und unterstützt die Eltern dabei, ihren Kindern endlich die Wahrheit über den Aufenthaltsort des Vaters zu sagen.
Außerdem gibt es Austauschmöglichkeiten für die Mütter und Reflexionsrunden für die Väter.“ Das Projekt finanziert sich zu hundert Prozent aus Spenden. Im Rahmen der Verdoppelungsaktion auf gut-fuer-das-allgaeu.de hoffen die Initiatoren nun auf Unterstützung. „Wir bitten alle Allgäuer, die wie wir die Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit dieses Ausnahme-Projektes sehen, ganz herzlich um ihre Unterstützung“, sagt Schön.
„Mit einer Spende – egal, wie klein oder groß, tragen Sie dazu bei, das Leben der unschuldig betroffenen, häufig traumatisierten Kinder nachhaltig zu verbessern.“ Die Gelder gehen zu 100 Prozent an das Projekt. „Mit einem Betrag von beispielsweise 20 Euro – oder verdoppelt 40 Euro - können wir Bastelmaterial für die Gruppenstunden besorgen. Mit 25 Euro – dann 50 Euro –ist es uns möglich, eventuell nötige Fahrtkostenzuschüsse weiter entfernt wohnender Kinder zu schultern oder aber die Finanzierung der professionellen Betreuung der Familien sicherzustellen.“
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