Mausarm: Schmerzen durch monotone Bewegungen
Immer mehr Menschen mit Schreibtischtätigkeit klagen über Schmerzen in Handgelenk und Unterarm, den so genannten „Mausarm“. Häufig ist auch die Schulter betroffen. Monotone Bewegungen am Computer sind der Auslöser. Früher nannte man die unter Medizinern als RSI-Syndrom ( Repetitive Strain Injury Syndrom ) bekannte Erkrankung auch „Tennisarm“ – die Symptome sind ähnlich. Ursache ist eine chronische Überlastung des Bewegungsapparats von Hand, Arm, Schulter und Nacken.
Werden Schmerzen, Taubheitsgefühl und Kraftverlust in Unterarm und Hand nicht ernst genommen und behandelt, kann sich daraus das chronische RSI-Syndrom entwickeln. „Betroffene sollten zunächst ihre Arbeitsbedingungen ändern“, rät Markus Adler, Mitglied des Regionalvorstands der Johanniter im Allgäu. „Insbesondere die richtige Sitzposition ist wichtig: Die Computermaus sollte zwischen Tastatur und Körper positioniert werden. Hand und Unterarm bilden dabei eine gerade Linie – den Schreibtisch und Stuhl entsprechend einstellen. Auch der Bildschirmmonitor sollte auf Augenhöhe eingestellt sein. Hilfreich sind Computermaus und -tastatur in ergonomischen Ausführungen. Am besten, Sie lassen sich von einem Arbeitsmediziner am Arbeitsplatz individuell beraten.”
Wer dauerhaft unter Schmerzen leidet, sollte nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen. „Je länger man wartet, umso langwieriger wird die Behandlung. Schmerzmittel und physiotherapeutische Maßnahmen wie Wärme- oder Kältebehandlungen, Bestrahlungen, Massagen, Akupunktur und Krankengymnastik können den Patienten Linderung verschaffen“, rät Markus Adler.
Besser ist es, dem „Mausarm“ vorzubeugen. Gerade wer hochkonzentriert arbeitet, sollte bewusst darauf achten, nicht zu verkrampft zu sitzen. „Schreibpausen von einigen Minuten mindestens einmal pro Stunde und ein regelmäßiger Wechsel der Sitzposition entlasten nicht nur Arm und Handgelenk“, so Adler weiter. „Auch sanfte Dehnungsübungen und ein regelmäßiges Rückentraining sind nützlich. Wer die Maus locker in der Hand hält, die Doppelklick-Geschwindigkeit reduziert, die Gelenke warm hält und möglichst häufig zwischen Maus und Tastatur hin und her wechselt, reduziert sein Erkrankungsrisiko enorm.“
Auch wer keinen elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch hat, kann Aufgaben stehend erledigen – beispielsweise Telefongespräche. Vielschreiber sollten das Zehn-Finger-Schreiben erlernen, es entlastet Hände, Unterarme und Gelenke. „Ein weiterer Tipp: Wählen Sie nicht nur die PC-Maus zur Programm-Steuerung, sondern auch die Tastenbefehle”, rät Adler. „Und stimmen Sie die eigene Sitzposition und die Position von Vorlagen und Arbeitsmitteln so aufeinander ab, dass sich ständig wiederholende Bewegungen minimiert werden.“ (pm)
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