Bayerns Wälder vom Sommer geschwächt
Der Trockensommer 2015 hat das Wachstum der bayerischen Wälder und damit auch der Allgäuer Wälder stark beeinträchtigt.
Wie Forstminister Helmut Brunner am Mittwoch im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags mitteilte, haben Hitze und Wassermangel den Holzzuwachs der Waldbäume im vergangenen Jahr deutlich verringert: ersten Stichprobenerhebungen zufolge um durchschnittlich 30 Prozent, bei Fichten sogar um mehr als 50 Prozent. Das geringere Wachstum hat laut Brunner auch erhebliche wirtschaftliche Bedeutung: Der entgangene Wertzuwachs macht – mit aktuellen Holzpreisen umgerechnet – landesweit rund 500 Millionen Euro aus. Auch in den nächsten Jahren rechnet der Minister noch mit spürbaren Auswirkungen auf Zuwachs und Vitalität der Waldbäume. „Unsere Wälder werden einige Jahre brauchen, um sich vollständig zu erholen“, so Brunner. Das hätten die Erfahrungen nach dem Trockensommer im Jahr 2003 gezeigt.
In vielen Regionen Bayerns hatten die Bäume im vergangenen Jahr frühzeitig ihr Laub und teilweise sogar ganze Äste abgeworfen, um Wasserverluste zu begrenzen. „Das hat viel Energie gekostet und macht die Bäume anfälliger für Schädlinge“ sagte der Minister. Hier drohe je nach Witterung bereits ab Mitte April Gefahr, wenn der Borkenkäfer zu schwärmen beginnt. Denn die Schädlinge haben sich – begünstigt durch den vergangenen Sommer – landesweit stark vermehrt. Umso wichtiger ist es laut Brunner, bei der Bekämpfung nicht nachzulassen. Nach seinen Worten ist die sogenannte „saubere Waldwirtschaft“ die einzig wirksame und bewährte Methode, um eine Massenvermehrung zu verhindern. Käferbäume, die in den kommenden Wochen entdeckt werden, sollten deshalb möglichst rasch aufgearbeitet, entrindet oder mindestens 500 Meter aus dem Wald transportiert werden.
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