Arbeitsmarkt im Allgäu: Saisonende im Tourismus hinterlässt Spuren
Das alljährliche Saisonende im Tourismus machte sich auch in diesem November auf dem Arbeitsmarkt im Allgäu bemerkbar. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im November um 0,2 Prozentpunkte, sie lag bei genau drei Prozent. Aktuell waren 10.979 Menschen bei den Vermittlern der Arbeitsagentur und in den sieben Jobcentern arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Oktober bedeutete das einen Zuwachs um mehr als 1.000 Frauen und Männer. Insgesamt zeigte sich der Arbeitsmarkt dennoch weiter robust, denn vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote beim höheren Wert von 3,2 Prozent, seinerzeit waren 320 Kräfte mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Die im Jahresvergleich günstigere Entwicklung hat auch mit der lang andauernden guten Witterung zu tun, denn insbesondere im südlichen Oberallgäu blieb eine ganze Reihe von Mitarbeitern in der Hotellerie und Gastronomie länger in Beschäftigung als im Vorjahr. Die intensive Nachfrage nach Arbeitskräften in den letzten Monaten beruhigte sich etwas. Arbeitgeber stellten 5.161 Stellenangebote zur Verfügung, knapp 300 weniger als im Oktober.
„Besonders in den Regionen entlang der Berge erleben wir den November als Zwischenphase auf dem Arbeitsmarkt im Allgäu. Bis zum Start der Wintersaison wurde im Tourismusgewerbe eine ganze Reihe von Beschäftigten vorübergehend entlassen“, sagt Peter Litzka, Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. „Für die anstehende Wintersaison liegen bereits zahlreiche Stellenangebote vor, so dass viele Menschen bereits in wenigen Wochen wieder eine neue Tätigkeit aufnehmen können.“
Auf Seiten der arbeitslosen Menschen war im November vieles in Bewegung. Mehr als 4.260 Frauen und Männer sprachen neu bei den Vermittlern vor. Ein starkes Gewicht hatten dabei saisonabhängige Beschäftigungen. 340 Kräfte zählten zum Bereich der Speisenzubereitung. Helfer, Küchenmeister und Köche befanden sich unter den zuletzt ausgeübten beruflichen Tätigkeiten. Aus der Hotellerie und Gastronomie meldeten sich mehr als 500 Kräfte neu arbeitslos. Räumliche Schwerpunkte bildeten dabei die Regionen entlang der Berge und am Bodensee. Gleichzeitig konnten aber auch 3.241 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. Unter ihnen befanden sich mehr als 1.1000 Menschen, die eine neue Erwerbstätigkeit aufnahmen. Gut 600 Frauen und Männer begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung. Einige Beispiele für eine neue Beschäftigung: Maschinen- und Anlagenführer, Fachkraft in der Pflege, Berufskraftfahrer oder Holztechniker.
Betriebe suchen Mitarbeiter
Auch im November suchten Betriebe weiterhin neue Kräfte. Knapp 1.500 neue Stellenangebote erreichten die Vermittler im Arbeitgeberservice, kaum weniger als in den beiden Monaten zuvor. Einen Schwerpunkt bildete das produzierende Gewerbe. Allein für Metallbearbeitung, Fahrzeugbau und Automatisierungstechnik stellten Betriebe gut 330 neue Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Im Bereich der Energie- und Elektrotechnik kamen 120 zusätzliche Jobangebote zur Besetzung herein. Für Warentransport und –lagerung suchten Betriebe des Logistiksektors knapp 100 weitere Kraftfahrer und Lagerfachpersonal. Die anstehende Wintersaison wirkt auf dem Arbeitsmarkt bereits, denn Betriebe aus der Hotellerie boten 170 neue Arbeitsstellen zur Besetzung an. Für Tätigkeiten in Erziehung, Pflege und in Arztpraxen stellten Arbeitgeber knapp 90 neue Arbeitsstellen zur Verfügung. Insgesamt waren für Vermittlungsbemühungen mehr als 5.100 Stellenangebote verfügbar.
Regionale Entwicklungen im Jahresvergleich
Der Jahresvergleich zeigt, dass der Arbeitsmarkt in nahezu allen Regionen des Allgäus besser dasteht als im Jahr zuvor. Von Lindau über Sonthofen bis nach Mindelheim waren dieses Mal weniger Menschen ohne Beschäftigung als im November des vergangenen Jahres.
Besonders günstig sieht der Vergleich im südlichen Oberallgäu aus. Hier hielt die gute Witterung mehr Menschen im Tourismusgewerbe in Beschäftigung als im Vorjahr. Entsprechend verbessert zeigten sich auch die Arbeitslosenquoten in der Region. Ausnahmen bildeten die Bereiche Füssen und Memmingen. Hier erhöhte sich
die Arbeitslosenquote leicht um jeweils 0,1 Prozentpunkte. Der Wirtschaftsraum Mindelheim erreichte mit einer Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent auch im November wieder den niedrigsten Wert im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.
Integrationskurse für Asylsuchende
Mehr als 6.600 Flüchtlinge wurden im Allgäu in den letzten Monaten untergebracht. Für Asylsuchende, die gute Chancen haben, dass sie nach Abschluss ihres Asylverfahrens in Deutschland bleiben können, ist eine rasche Integration auf dem Arbeitsmarkt wichtig. Zur Unterstützung bietet die Agentur für Arbeit in einem ersten Schritt an sechs Standorten einen Basiskurs an. Während der ersten vier Wochen erhalten die Teilnehmer unter anderem Informationen zum deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und zur Anerkennung ihrer im Ausland erworbenen Abschlüsse. In den darauf folgenden sechs Wochen werden in Praktikumsbetrieben berufliche Fähigkeiten und Kompetenzen der geflüchteten Menschen festgestellt. Im Anschluss erhalten die Teilnehmenden für zwei Wochen ein Bewerbungstraining und werden bei der Suche eines Arbeitsplatzes unterstützt. Wichtiger Bestandteil des gesamten Kurses ist das Erlernen der deutschen Sprache.
Der Arbeitsmarkt im Allgäu bietet jenen Menschen gute Perspektiven, die eine hohe Bleibeperspektive haben und engagiert ihre eigene Zukunft durch Ausbildung und Arbeit sichern möchten.
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